Alternative
BMG
13.10.2017
www.ogilala.com
Tracklist:
1. Zowie
2. Processional
3. The Spaniards
4. Aeronaut
5. The Long Goodbye
6. Half-Life of an Autodidact
7. Amarinthe
8. Antietam
9. Mandaryne
10. Shiloh
11. Archer
Wer ist eigentlich William Patrick Corgan? Auf seinem zweiten Soloalbum präsentiert sich Billy Corgan unter seinem vollen Namen und haut ordentlich auf die Kacke, zumindest, was die Opulenz seiner Stücke angeht. Sauber produziert und mit ordentlich Pathos versehen, zeigt Corgan auf Ogilala, was passiert, wenn man ihn mit ner ordentlichen Anzahl Streichern alleine lässt.
Bereits beim Opener Zowie wird der Zuhörer von schweren Klavierakkorden in Empfang genommen, bevor Corgans außergewöhnliche, meinungsspaltende Stimme ihren Auftritt findet. Der zweite Titel Processional hingegen setzt auf Akustikgitarren und hintergründige Synthesizer, deutlich aufbauender und leichter als das Stück zuvor.
Mit Gitarre und Klavier hätten wir an dieser Stelle auch die Hauptprotagonisten von Ogilala gefunden. Auf allen Songs präsentieren sie sich im Wechsel, mal einzeln, mal miteinander, mit Streichern oder ohne – kein Song klingt wie der andere.
Seinen fast schon kitschigen Höhepunkt findet dieses Intermezzo auf Aeronaut, welches sehr energetisch nur mit einem Klavier und Corgans zerbrechlicher Stimme startet, bevor die Streicher im fortgeschrittenen Song die Oberhand gewinnen und diesen in gewaltige Klangwelten befördern. Ähnlich stark schlagen Half-Life of an Autodidact und The Long Goodbye zu buche, bevor es mit dem letzten Stück Archer etwas einfacher wird und vor allem das steht Corgan gut zu Gesicht.
Ogilala ist keine Platte für jeden Tag oder für die fixe Autofahrt zum Supermarkt und dank Corgans einzigartiger Stimme ganz sicher nichts für die Dauerrotation. Für Ogilala muss man etwas Zeit und Geduld mitbringen, aber dann wird sie ganz sicher eine gute Ergänzung im Plattenregal.