Spiralchords
21.08.2009
www.wegotthisfar.com
Tracklist:
- Breath Before the Plunge
- Like Dying
- .sedona
- Mistep
- .endgame
- Cave in
- Bludgeon
- Anywhere But Here
- .so.this.is.doom
- Someone Somewhere
Bands, die in Kalifornien groß geworden sind, liefern meist einen Sound ab, der an die sonnendurchflutete Geburtsstätte erinnert. Wärme, gute Laune und lockerer Rock, Pop usw. doch genau aus dem „Sunshine State“ gelangt eine dunkle Industrialwolke zu uns die ebensogut in Darkland zu Hause sein könnte.
Das erst seit 2007 bestehende Duo liefert auf seinem ersten Album „Blunt Force Volume“ ruhigere nicht allzu aggressive Arrangements aus Gitarren, Bass und Synthies. Dadurch bestechen die einzelnen Songs nicht durch ihre Tanzbarkeit oder Wut-Ventil-Tauglichkeit, sondern mehr durch die umfang- und facettenreichen Konstellationen, die erst beim wiederholten Hören in ihrer vollen Pracht wahrgenommen werden. Auch wenn ein paar Elemente ab und zu nicht ganz ausgereift erscheinen und auch das gebremste Tempo und die nachdenkliche Stimmung der Songs eher Melancholie heraufbeschwört, punktet „Blunt Force Volume“ mit Eingensinnigkeit und seiner Ungewöhnlichkeit. Vorbilder wie Nine Inch Nails, Dismantled oder Frontline Assembly sind zwar unverkennbar, doch ist „kopieren“ für We Got This Far ein Fremdwort. Auch in Sachen Songwriting wurde nicht wahllos poetisches runtergeschrieben. Die Stücke handeln von schmerzhaften Erfahrungen und nach dieser Erkenntnis gehen die Töne noch etwas tiefer unter die Haut. Von wütend über rockig bis schmerzhaft verträumt, die verschachtelten Songstrukturen transportieren sämtliche Gefühle zum Hörer.
Der 9-minütige, schwermütige Düstersong „so.this.is.doom“ wurde sogar als musikalische Untermaltung des kostenlosen 3D-Shooter Games „Vector Conflict: The Siege“. Zu diesem Zweck veröffentlichten We Got This Far eine spezielle Remixversion des Stückes, die man ebenso wie „Mistep“ downloaden kann.
Vielfalt und Abwechslung machen das Album zu einem sehr hörenswerten Werk, das offenen Industrialfans sicherlich gefallen wird. We Got This Far meisterten das Debutalbum also mit Bravour und alle Zeichen lassen darauf deuten, dass ihr Weg noch weit führen wird und viel Interessantes zu bieten haben wird.