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Vreid: I Krig (2007)

Vreid: I Krig (2007)
Vreid: I Krig (2007)
Wiebke Essert
Plastic Hd
06.07.2007
www.vreid.no

Tracklist:

  1. Jarnbyrd
  2. Under Isen
  3. I Krig
  4. Væpna Lengsel
  5. Svart
  6. Dei Daude Steig Av Grav
  7. Folkefiendar
  8. Fangegard
  9. Millom Hav Og Fjell

Nach dem Tode Valfars aus den Ruinen von Windir auferstanden, beglücken uns Vreid mit ihrem mittlerweile dritten Album. Das Eröffnungsstück „Jarnbyrd“ beginnt mit einer mehrfach angeschlagenen, tiefen Pianotaste, was den Eindruck einer schlagenden Uhr vermittelt. Hinzu gesellt sich ein Trommelrhythmus, der an eine Kriegstrommel zu Napoleons Zeiten erinnert, zu der Gitarre mit einem spartanisch klingenden aber gleichzeitig verdammt einprägsamen Riff einsetzt, ehe Sture mir einem markerweichenden Schrei einsetzt und in gurgelnder Tonlage weiterkrächzt. Die Aufmerksamkeit des Hörers haben Vreid schon in dieser ersten Minute voll auf ihre Musik konzentriert, und selbige bleibt auch während des gesamten Songs aufrecht, da die Norweger immer wieder zu diesem prägnanten Riff zurückkehren, das sie zudem durch eine Art Metronom noch in der Wirkung verstärken.

Im folgenden Stück wird die Geschwindigkeit gesteigert. Wieder dominieren die Gitarren das Stück, das vom Rhythmus her sogar ein wenig beschwingt klingt und Parallelen zu einer finnischen Trollkombo auftauchen lässt, auch wenn der Klang im Ganzen weicher ist. „I Krig“, der Titelsong, wird mit einer traurigen Violinenmelodie eröffnet, als wisse der in den Krieg ziehende schon, welches Grauen ihn erwartet. Auch ansonsten herrscht zunächst eine gespannt Ruhe durch die unverzerrten Gitarren. Doch dann bricht das Inferno los, so dass es Vreid exzellent gelingt, den Titel in Musik umzusetzen. „Svart“ ist ein vorwärts treibender, klar strukturierter Song, der sich schnell im Gehörgang festsetzt und auch irgendwie sofort in die Nackenmuskeln geht. Aber auch während der restlichen Stücke „I Kriegs“ gibt es einige weitere Raffinessen zu entdecken wie kleinere Gesangsvariationen, weitere Ohrwurmmelodien oder das Spiel zwischen voluminös und auf ein Instrument fokussiert, auch die Trommelrhythmen tauchen wieder auf.

Vreid legen mit „I Krig“ ein abwechslungsreiches, technisch anspruchsvolles Album vor, für das die Kategorisierung „Black Metal“ definitiv zu eng gewählt ist. Rockige Elemente, Aggression, tanzbare Melodien, Eiseskälte und Tristesse sind nur einige Begriffe, die Einfluss auf den Sound der Norweger nehmen. Die Texte – sämtlich auf Norwegisch gesungen – basieren auf einer Sammlung von Gedichten von Gunnar Reiss-Andersen aus dem Jahre 1946, die vom norwegischen Widerstand während des 2.Weltkriegs handeln, passen also bestens zum Titelthema, dass sich auch musikalisch in den Songs bestens verfolgen lässt.

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