Vlad in Tears: Unbroken (2016) Book Cover Vlad in Tears: Unbroken (2016)
Dark Wave / GothRock / GlamRock
Nocut (SPV)
12.08.2016
www.vladintears.com

Tracklist:

  1. Blame Yourself
  2. Massive Slayer
  3. Burn Inside
  4. Lies
  5. Don´t Let Us Fall
  6. Okay
  7. Far Away
  8. Over Again
  9. Still Here
  10. My Shade
  11. Dew
  12. Slave
  13. Brocken Bones
  14. We´re Done
  15. Still Here (Piano-Version)

 

Vlad in Tears oder kurz auch die Vladis genannt machen mit ihrer neuen Scheibe ernst. Sage und Schreibe FÜNFZEHN Songs haben es auf den neuen Longplayer geschafft. Aber ob das sein musste, dürft ihr selbst entscheiden. Dabei hat dieses Album sicher auch eine Menge Potential verspielt. Zum einen hätte man doch die schwächeren Tracks aussortieren und somit den „restlichen“ Tracks noch mehr Aufmerksamkeit schenken können. Zum anderen aber wäre ggf. die Möglichkeit gewesen diese Songs noch besser einzuspielen. Obwohl die vier Jungs noch immer keinen wirklich großen Erfolg haben. Das ist etwas, das einen zumindest bei deren Durchhaltevermögen wundern sollte. Ist doch zumindest auf Seiten der Beats und dem Drumplay, ebenso wie bei den Gitarrenriffs und Klängen unverständlich, wie da die Hörer nach anderem gieren.

Die Schwachstelle ist wohl der recht kraftlose Gesang. Kris Vlad tut sicher sein Möglichstes, um sich stetig zu verbessern. Doch so recht will es einfach nicht gelingen. Durch Lautstärke gewinnt man eben keine Stimme. Und Ausdrucksstärke fehlt dem leider auch etwas. So wird alles, was die anderen drei durch viel Arbeit aufbauen zentral wieder heruntergezogen. Zu sehr befindet sich alles auf einer Tonlage und wird erst durch Verzerrung oder andere Tricks der Mixer besser. Richtig durchschlagen tun hingegen die Gitarrensoli und auch das Bassspiel ist richtig gut und auf einem anderen Niveau. Definitiv unterbewertet.

Ihre Fähigkeiten im Songwriting und ihre musikalische Bandbreite zeigt „Unbroken“ besonders stark übrigens mit den letzten drei Songs. Von Ballade bis fast schon reinen Metal-Riffs ist alles dabei und nicht nur einfach dabei, sondern auf hohem Niveau mit echter Spielkunst!

Vielleicht ist es Zeit an den Stellschrauben zu drehen und somit die Band endlich dahin zu führen, wo sie hingehört. Weitaus höher als es derzeit der Fall ist. Es gibt sicher einiges, was man an der Band bemängeln kann. So tut es mir einfach leid, der Scheibe nur drei Punkte geben zu können. So viel tolle Stücke, wie zum Beispiel „Far Away“, werden danieder gebrüllt. Dabei zeigt Kris, das er durchaus echtes Potential hat. „Over Again“ ist anfangs echt gut und wird dann niedergebrüllt. Für einen echten Shouter fehlt da eindeutig Kraft. So aber nun genug dazu. Ich mag die Jungs nämlich sehr gern und finde es Schade, das sie zu wenig Beachtung bekommen. ViT sollten noch ein wenig durchhalten. Die Unterstützung anderer Bands haben sie in jedem Falle schon mal durch viele, viele Konzerte und Touren, wo sie als Support sehr gern gesehen sind. Auf der Bühne reiben sie sich richtig auf.

Ich hoffe mal, das dieses Album nur der Auftakt zu einer essenziellen Verbesserung derer Chancen beiträgt. „Broken Bones“ zeigt, das es ja auch geht. Das ist möglicherweise nicht unbedingt dann für die Schwarze „Rockszene“, sondern muss sich mit Rock Bands verschiedener anderen ähnlicher Genre messen. Doch fühlen sich die vier Berliner aus Italien, Rumänien und Australien hier durchaus zu Hause.

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.