Visions of Atlantis: Cast Away (2004) Book Cover Visions of Atlantis: Cast Away (2004)
Nadine Schmitt
Napalm Records
27.09.2004
www.visionsofatlantis.com

Tracklist:

  1. Send Me A Light
  2. Cast Away
  3. Lost
  4. Realm Of Fantasy
  5. Pharaoh’s Repentance
  6. Winternight
  7. State Of Suspense
  8. Lemuria
  9. Last Shut Of Your Eyes
  10. Bonus: Lost Video Clip

„Österreichs Antwort auf Nightwish“

So ihre Plattenfirma über Visions of Atlantis, einer jungen und frischen Band, bestehend aus 6 Musikern, die nichts absolut Neues schaffen mussten, um ein absolut geniales Album hervorzubringen. Symphonic-Metal vom Feinsten, gespickt mit gefühlvollen Lyrics und fantasievollen Melodien.

„Cast Away“ heißt die Scheibe, die nach einem Minialbum „Morning in Atlantis“ und dem ersten richtigen Album „Eternal Endless Infinity“, die Symphonic-Metal Fans begeistern wird.
Sopranistin Nicole Bogner, deren wundervolle Stimme die ganze CD hindurch verzaubert, steht Tarja tatsächlich in nichts nach. Zwar kann man die beiden Stimmen schon unterscheiden, aber in manchen Songs klingen sie wirklich zum verwechseln ähnlich.

Leider vergisst man ob Nicole vermutlich zu leicht die zweite Stimme, Mario Plank, der zusammen mit Nicole dem Album tolle Duette beschert.

„Send me a Light“ leitet die CD ein. Ein Song über die unbekannten Wege des Lebens, auf denen sich jeder einmal nach einem leitenden Licht sehnt. Bemerkenswert ist die Mischung aus Emotion und Kraft, wie bei fast allen Songs Resultat aus Nicoles und Marios Gesangskünsten.

Mein persönlicher Liebling ist der dritte Titel „Lost“, durch den ich überhaupt auf Visions of Atlantis aufmerksam geworden bin. Powergeladen ist „Lost“ wohl das Goldstück auf „Cast Away“ und Visions of Atlantis’ Ähnlichkeit mit Nightwish sticht besonders hervor, wobei die klassischen Streicher den rockenden Titel melodisch unterlegen.

Beeindruckend ist auch „Pharaoh’s Repentance“, ein Song über zu spät empfundene Reue, in dem Marios weiche aber kraftvolle Stimme gut zur Geltung kommt. Eine der zwei Balladen der insgesamt 9 Titel ist „Winternight“, ein wunderschön emotionales Stück in dem Nicole allein ihren zauberhaften Gesang zum Besten gibt. „Winternight“ erinnert vom Aufbau her ein wenig an Evanescence’ „My Immortal“, da auch hier die Stimme erst nur von einem Piano begleitet wird, aber der schlussendliche Einsatz von Drums, Gitarre und Bass der Ballade den letzten, dramatischen Schliff gibt.

Wie facettenreich und fantastisch die Musik von Visions of Atlantis ist, zeigt sich deutlich beim achten Titel, „Lemuria“, einem magisch mystischen Land, das eines Tages wieder auferstehen wird. Wie unterschiedlich VoA und Nightwish doch sind, ist meiner Meinung nach in diesem Song zu erkennen, da „Lemuria“ – und eigentlich alle anderen Songs auch – noch einen Tick melodischer und vielleicht sogar einfallsreicher und schlichtweg fantasievoller sind.

Beendet wird das Album mit der zweiten Ballade „Last Shut of your Eyes“, die den Kummer um eine verlorene Liebe als Thema hat aber melodietechnisch nicht ganz so emotional klingt, wie „Winternight“.

„Cast Away“ bietet sowohl Lyrics über die Liebe, über Verlust und auch, was ich schätze an Visions of Atlantis, Texte über die Fantasie, über Wunschträume und Vorstellungen, Hoffnungen und Grenzenlosigkeit.

Das Album ist vom ersten bis zum letzten Titel eine gefühlvolle und mitreißende Schifffahrt über den stürmischen Ozean und vielleicht entdeckt der ein oder andere Hörer sogar das gesunkene Paradies 😉

Wie oben schon gesagt, ist mein persönliches Goldstück „Lost“, aber zwischen den anderen Songs könnte ich mich wirklich nicht entscheiden, welcher besser als der andere ist.

Visions of Atlantis haben auf jeden Fall das Zeug dazu, auch in Zukunft dem Symphonic-Metal alle Ehre zu machen und ich kann nur sagen, dass ich fast 100%ig überzeugt bin: Wem Nightwish gefällt, kann dieses Album nicht missfallen.

Ich finde an der Musik und dem Album „Cast Away“ keinen einzigen Punkt, der negative Kritik verdient hat und bin restlos begeistert von dem Meisterwerk.

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.