Von Grafenwald Records
23.10.2009
www.untoten.com
Tracklist:
- Geh ins Licht!
- Bardo
- Ein letzter Akt der Rebellion
- Weisst Du noch?
- Die schwarze Feder
- Zum Heulen zumut
- Sturm, brich los!
- Die Seelenfängerin
- Dort wo Giganten wohnen
- Herz auf zu schlagen
- Der Mond des Jägers
- Bonus: Chor der Soldaten
- Bonus: Akt der Rebellion (Club-Mix)
- Bonus: Die Höhle der Seelen
- Bonus: Weisst Du noch? (Demo)
- Bonus: Mond des Jägers (Orchester-Fassung)
Wer auf dem Mera Luna war, wird es gemerkt haben: Es gibt neues Liedgut der Untoten. Nach Ausflügen in Geschichten über Nonnen, Gräfinnen und Hexen geht es wieder zurück ins Grabsteinland. "Moment mal", wird sich der versierte Hörer denken - die Grabsteinland Saga war
eigentlich als Trilogie ausgelegt. Warum nun also ein vierter Teil?
Die Antwort liefert die Geschichte selbst. Statt weiter der Protagonistin der Trilogie zu folgen, geht es in "Grabsteinland IV – Die schwarze Feder" um den Raben "Niemals,Niemals". Mit "Geh, in das Licht" beginnt die Geschichte mit einer wunderschönen Ouvertüre. Ähnlich wie in "Wie klein diese Welt..." soll das Abenteuer des Rabens imposant beginnen. Durch dramatisches Klavierspiel unterstützt leitet Gretas Stimme zusammen mit Synthesizer und Gitarre das Märchen ein und macht direkt klar, worum es geht: um ganz viel Herz und ganz viel Böses. Was folgt ist eine Geschichte, der man nicht wirklich ohne Begleitmaterial folgen kann. Ohne sich intensiv mit den Songs, den Texten und den sprechenden Charakteren zu befassen, ist nicht genau zu erkennen, was gerade in der Geschichte passieren soll. Zu ungenau sind die Angaben der durchweg kitschigen Texte, um Auskunft über die Handlung zu geben. Trotzdem führen einen die Songs dank der phänomenalen Gesangsstimme Gretas in eine andere, sehr abwechslungsreiche Welt. Gefühlvolle, träumerische Balladen, die zum Teil an Rosenstolz errinern - wie "Zum Heulen zumut" oder "Dort, wo Giganten wohnen" - sind mit dabei, ebenso wie partytaugliche Songs à la "Die Seelenfängerin" oder "Weisst du noch". Bei letzteren Songs merkt man deutlich den elekronischen Einfluss Davids. Beide Songs hätten fast ebenso gut von SOKO Friedhof sein können.
Die Stimme Gretas ist wie bei allen neueren Untoten-Alben das tragende Element der Lieder. Im Vergleich zu früheren Werken der Grabsteinland-Trilogie ist hier deutlich eine positive Entwicklung zu erkennen. Gefühle kann sie definitiv besser rüber bringen als früher. Nur in einigen Liedern, wie "Bardo", stöhnt sie etwas zu sehr ins Mikrofon, so dass man sich fragen muss, was sie da eigentlich macht.
Zusammenfassend ein solides Untoten-Album und eine konsequente Weiterentwicklung des Grabsteinlands. Viele klasse Lieder, die sicherlich öfter durch mein Zimmer schallen werden. Schade nur, dass die Storyline nicht wirklich erkennbar ist.