Tricky: Skilled Mechanics (2016) Book Cover Tricky: Skilled Mechanics (2016)
Pop Hop
False Idols
22.01.2016
www.trickysite.com

Tracklist:

  1. I’m Not Going
  2. Hero
  3. Don’t Go
  4. Beijing To Berlin
  5. Diving Away
  6. Boy
  7. Bother
  8. How’s Your Life
  9. Here My Dear
  10. We Begin
  11. Well
  12. Necessary
  13. Unreal

Der erste Song ist direkt klassisch Tricky. Schöner, weiblicher Gesang und Tricky flüstert im Hintergrund dazu. Dabei musikalisch schlicht, offen, keine vertrackten Beats, die Töne haben viel Luft zum Atmen, und da ist er auch schon vorbei. Toller Einstieg.

„Hero“ hat vom Beat und Synthie ein leichtes 80er, Ghostbusters Feeling, das auf dem Album hier da und mal durchscheint und sich mit an frühe 90er Jahre Videospielästhetik erinnernde, sorgfältig ausgewählten Synthesizer Klängen auf künstlerische Weise vermischt.

Highlights sind auf jeden Fall „Hero“, das von der chinesischen Musikerin und Produzentin Ivy gesungene „Beijing To Berlin“ oder auch „Boy“.

Auf dem ganzen Album gibt es wie üblich wieder einige Gäste, ein fliegender, mystischer Soundteppich wird ausgerollt, und es wird getaucht. Die Arrangements sind meist zurückhaltend schlicht und oft enden die Songs so plötzlich wie sie begonnen haben. Mir fehlt leider manchmal etwas Tiefe. Die Sounds, die Melodien und die Atmosphäre der Lieder sind super und schicken einen auch ganz gut auf die Reise, aber dann steht man plötzlich ganz alleine da, ohne Musik, in der einen Hand 'ne Konfettipistole und in der anderen Erdnussflips – oder womit auch immer ihr so auf Reisen geht. Ich habe ja auch immer was zu meckern. So habe ich manchmal das Gefühl, dass die Instrumental-Tracks unterwegs entstanden sind. Vielleicht im Flugzeug oder im Bus.

WARUM?

Weil es in den Songs eben meist leider nur diese, wie bereits erwähnte, eine Ebene gibt. Es klingt nicht ganz bis zu Ende gebastelt, leider.  Tricky ist auf jeden Fall einzigartig und ist immer auf hohem Niveau, ich befürchte nur dass er vielleicht etwas faul ist?

Na jetzt aber ducken...

Das ist schon in Ordnung, die Songs sind toll. Seit dem ersten Tricky Album, das ich rauf und runter gehört habe, warte ich darauf, noch mal ein Album von Tricky zu hören, das ich von vorne bis hinten so gut finde. Man muss aber auch sagen, dass er mit dem ersten Album die Latte sehr hoch gelegt hat. Tolle Songs sind bis jetzt noch auf jedem seiner Alben gewesen und so eben auch auf diesem.

Hätten wir halbe Sterne hätte ich 3,5 gegeben, aber 4 sind es leider nicht ganz.

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Sven Missullis
Sven “Missu” Missullis labelt so rum, kann höchstwahrscheinlich keine Note lesen und ist so ein “beautyful mind” Genie, das viele Freunde auf Planet Nine hat, eine Dämonenkind großzieht und die Klamotten von Kurt Cobain aufträgt. Will sagen: Wir haben noch kein Instrument gefunden, das dieser Typ nicht spielen könnte. Im Grunde ist er überqualifiziert und wir hoffen einfach mal drauf, dass er das nicht rausfindet. It’s better to burn out, than to fade away.