Apokalypse
24.04.2009
www.tracygangpussy.com
Tracklist:
- I Got To MOve On To Be Free
- No Escape
- Miss Negativity
- I Have A Wish
- Dreaming
- Wide Open To The World
- Let's Burn This City Down In Flames
- You Dragged Me Down
- Teenage Years
- Remain
- We're Drowing In Pavements
- I Don't Believe In Happiness Anymore
Da beschäftigt man sich etwas über ein Jahr nicht mit einer Band und schon haben die einen neuen Sänger am Start. So geschehen bei den Franzosen von Tracy Gang Pussy, die nun ihre vierte Scheibe mit dem naheliegenden Titel „Number 4“ auf den Markt geschmissen haben. Vielleicht bezieht sich der Titel auch auf die neue Nummer 4 im Bandteam... aber vielleicht ist das auch etwas zu weit interpretiert. Jedenfalls stellen sich zu Beginn zwei interessante Fragen: Was bringt der neue Sänger Lucky mit sich? Inwiefern spielen die Erfahrungen, die Tracy Gang Pussy bei Shows mit Größen wie AFI, Millencolin und Backyard Babies sammeln konnten, mit ein?
Im Grunde nicht viel. Denn obwohl sich einiges bei den Jungs getan hat, bleibt im musikalischen Bereich erstmal doch alles beim Alten. Leicht fließender, fluffiger Punkrock ohne große Ausschweifungen oder Kanten. Man hört sich durch das Album - das nach meinem Gehör und beim Betrachten des myspace Videos noch mit dem alten Sänger aufgenommen wurde... ja, es handelt sich eindeutig um Regan!
Der Opener „Don't Believe In Happiness Anymore“ wartet mit einem an die 90er erinnernden herrlich cheesy Gitarrenintro auf und geht über in nicht ganz so schnelle Gefilde mit ein paar kleineren Tempo- und Stimmlagenwechseln. Weiter geht’s mit einem zügigen „I Got To Move On To Be Free“, das sich stark an „Paris Sucks!“ anlehnt. Auch das Intro zu dem folgenden „No Escape“ erweckt ein Deja Vu Gefühl, das sich im Laufe des Songs jedoch verflüchtigt. Ein kleiner Mitsing-Refrain, aber ansonsten bleibt man von diesem Stück unbeeindruckt. Ein schön abwechslungsreicher Song findet sich dann in „Miss Negativity“ wieder... hm, scheint als wäre jeder 2. Song des Albums etwas zum Aufhorchen. Ein Auf und Ab. Diese 1-2-Masche zieht sich durch bis zu „Dreaming“. Danach flacht es etwas ab bis auf eine nette Mitgröhlnummer bei „Let’s Burn This City Down In Flames“, wobei die Riffs allerdings viel knackiger sein müssten. Die gehen leider ein wenig unter - vor allem in dem Party direkt nach dem Refrain, was ziemlich schade ist. Der Rest ist ganz nett, lockt aber auch niemanden unmittelbar aus der Reserve.
Insgesamt knapp 45 Minuten Rockmusik, die zwischen skandinavischem Punkrock und US Punk schwebt. Spaß beim Hören ist garantiert und Tracy Gang Pussy sind auf jeden Fall besser als so manche US Band. Doch leider fehlt vielen Songs noch ein Feinschliff und etwas Besonderes. Auch ist keine Weiterentwicklung zu erkennen... nicht dass die Jungs ihrem Stil untreu werden sollten, denn der ist gut! Aber ein paar kleine Kniffe und Tricks hier und da wären angebracht. Man hört das Album durch und wenn es dann im Schrank landet ist das auch ok. Hoffentlich wird das mit Lucky und Album Nummer 5 dann noch etwas ausgearbeitet.