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Therion: Sirius B / Lemuria (2004)

Therion: Sirius B / Lemuria (2004)
Therion: Sirius B / Lemuria (2004)
Paul-Eduard Rück
Nuclear Blast
24.05.2004
www.megatherion.com

Tracklist:

Disc 1

  1. Typhon
  2. Uthark runa
  3. Three ships of Berik Patz 1: Calling to arms & fighting the battle
  4. Part 2: Victory
  5. Lemuria
  6. Quetzalcoatl
  7. The dreams of Swedenborg
  8. An arrow from the sun
  9. Abraxas
  10. Feuer Overtüre / Prometheus entfesselt

Disc 2

  1. The blood of Kingu
  2. Son of the sun
  3. The khlysti Evangelist
  4. Dark Venus persephone
  5. Kali yuga Part 1
  6. Kali yuga Part 2
  7. The wondrous world of punt
  8. Melek taus
  9. Call of dagon
  10. Sirius B
  11. Voyage of gurdjieff (the fourt way)

Was für ein Mammut-Werk! “Sirius B” und “Lemuria” kommen in einem wunderschönen Doppel-Digipack mit wunderschönem Artwork. Es handelt sich hierbei aber um kein Doppelalbum im eigentlichen Sinne, sondern um 2 getrennte Alben, die zusammen auftreten! Die beiden sind nach Christofer Johnson Teil einer Trilogie, von welcher der Dritte Teil noch folgen wird...

Doch nun zu Vorstellung. Beginnen wir einfach mal mit “Sirius B”:

Beim ersten Track “The Blood Of Kingu” merkt der Therion-Fan, dass die Band wieder etwas härtere Töne einschlagen. Zwar beginnt der Song mit einem leisen Orchester-Einschlag, aber nach einem Break stürmen wildgewordene Drums und männliche Vocals nach vorne, um nach einiger Zeit wieder energischen Orchestrationen Platz zu machen! Einfach herrlich!

Man erkennt also: Therion sind ihrem Stil der Verschmelzung von Klassik, Oper und Metal treu geblieben!

Bei Therion hat man einfach den Eindruck man hätte ein Symphonieorchester um E-Gitarre und Drums erweitert! Das wird auf jedem einzelnen Song deutlich! Die Atmosphäre, die dadurch erzeugt wird, ist einfach unglaublich: Man wird regelrecht gefesselt von jedem einzelnen Song, wenn Operngesänge auf männlichen Metal-Vocals folgen und Gitarren sich mit Streichern und Bläsern Duelle liefern.

Ein riesengroßer Pluspunkt ist zudem die Abwechslung: Kein Song wird immer nur von denselben Sängern gestaltet. Man entdeckt immer eine neue Stimme, eine neue Tonlage oder ein neues Duett.

Ich würde wirklich alle Songs als Highlights bezeichnen; besonders klasse sind aber in meinen Ohren “Son Of The Sun” (ein Song mit Gänsehautgarantie - wunderschöne, zum dahinschmelzende Melodie), “Dark Venus Persephone” (gewaltige Chöre prasseln auf einen hernieder - “Deggial” lässt grüßen), “The Wondrous World Of Punt” (Orgeln, unheimliche Chöre und eine unglaubliche, einen den Tränen nahebringende Romantik und Melancholie!) und der Titelsong “Sirius B” (sehr, sehr mystisch und düster. Fast rein klassisch instrumental - erinnert an eine Filmmusik zu einem düsteren Fantasy-Epos).

Bei “Lemuria” sieht die Sache nicht viel anders aus, mit dem kleinen Unterschied, dass auf den Songs ein wenig mehr Metal-Vocals und härtere Riffs zum Einsatz kommen. Ansonsten darf man ruhig sagen, dass es wie “Sirius B” eine erstklassige Symbiose von Metal, Oper und Klassik bietet!

Auf “Typhon” gibt es allerdings eine Neuerung oder eigentlich eher ein Rückgriff auf alte Zeiten, denn zwischen Opern-Gesängen und klassischen Instrumenten entfaltet sich im Refrain ein ausgezeichneter Death-Metal-Gesang, so richtig hart und böse!

Die restlichen Songs sind aber im Sinne von “Sirius B” gehalten: Als besondere Leckerbissen nenne ich hierbei den Titelsong “Lemuria” (wunderschöne ruhige Melodie, mit abwechselndem Opern- und “normalem” Gesang, einfach zum Träumen), “The Dreams Of Swedenborg” (ein Ohrwurm wie er im Buche steht!), “Abraxas” (sehr energisch und ruhig zugleich, fabelhafte Wechselspiele von Sopran- und Tenorgesang in Verbindung mit noch fabelhafteren Chören!) und “Feuer Overtüre/Prometheus Entfesselt” (sehr bombastisch - hier singen Metal-Vocals zusammen mit Chören!).

FAZIT:
Therion sind einfach einzigartig. Mit diesem Doppelalbum hat man wieder ein Stück Musikgeschichte geschrieben! Was diese Symbiose von Metal und Klassik angeht, kann Therion keiner das Wasser reichen. Man denkt jetzt eventuell an Haggard, aber der Unterschied zu dieser ebenfalls genialen Band ist einfach, dass Therion ganze Symphonien verwenden, und man in ihren Songs den Eindruck vermittelt bekommt man würde einer Oper lauschen bei der lediglich ein paar Metaler Gastmusiker sind. Traumhaft!

Wer die Vorgänger-Alben mochte wird auch hiervon mehr als begeistert sein! Auch wenn man sich eventuell an die etwas härteren Riffs gewöhnen muss! 😉 Aber das ist wohl das geringste alle möglichen Übel, da es sonst keine gibt auf diesem Doppel-Album!

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