Folk-/Celticpunk
Drakkar Records/Soulfood
23.09.2016
www.thewakes.info
Tracklist:
- Within These Towns
- Rise
- No Human Is Illegal
- Whisky Afternoon
- Battle Of George Square
- King´s Shilling
- Erin Go Bragh
- I Believe
- Nae Saft Touch
- Ramblin Man
- Holy Land
- Freighter Of The Dead
- Venceremos
Es ist noch gar nicht lange her, da rezensierte ich das Vorgängerwerk „The Red And The Green“, das erst dieses Jahr per Drakkar Lizenz den Weg in unsere Plattenläden fand und siehe da, schon habe ich das neue Album „Venceremos“ (bedeutet aus dem Spanischen „überwinden“/“besiegen“. Warum aber das Cover samt Albumtitel in Russischer Schriftart gestaltet wurde, hat sich mir nicht erschlossen…) vor mir liegen.
Noch erfreulicher ist es zu hören, dass The Wakes einen Schritt nach vorne getan haben und kann attestieren, dass „Venceremos“ besser geworden als „The Red And The Green“ ist. Die Songs wurden besser arrangiert sie klingen ausgereifter bzw. ausgearbeiteter, stimmiger und kommen besser auf den Punkt. Man büßt zwar mehr das rohe und ungestüme ein (kurz gesagt: das punkige Element), aber dafür hat man mehr auf die Eingängigkeit und Ohrwurmtauglichkeit gesetzt. Dies zeigt sich sofort beim Opener ´Within These Towns`, der mit Mundharmonika- und Flöteneinsatz (das auch im weiteren Verlauf der Scheibe der Fall sein wird) nicht nervt, sondern einen fröhlich stimmt.
Allgemein ist der Abwechslungsreichtum, den The Wakes diesmal an den Tag legen lobenswert. Eine lockere Ska-Nummer, die auch mal an die Broilers denken lässt, wie `Rise` würde man auch nicht unbedingt erwarten. Das die Schotten ruhigere Songs bzw. Balladen schreiben können, stellen sie erneut unter Beweis, u.a mit dem Pro-Flüchtlingtrack `No Human Is Illegal`, `Nae Saft Touch` oder mit `Holy Land`, dass das absolute Highlight der CD darstellt. Tiefgründig, unter die Haut gehend und wundervoll ausgewogen Emotional gehen sie hier an dieses Stück. Sehr berührend und mitreißend.
Woran man sich vielleicht erst gewöhnen muss, ist `Erin Go Bragh`, denn Paul Sheridan´s Akzent ist hier sehr deutlich zu hören und klingt hier im ersten Moment „holprig“. Doch nach mehreren Durchläufen entwickelt es seinen Charme. Genauso wie `Battle Of George Square`, dass mit einem verzerrten Gitarrenriff beginnt und die erste Strophe per (elektronischen) Megaphone gesungen wird, ehe der Refrain mit seiner feinen Hook glänzt. Und wer es noch ein wenig „epischer“, aber danach tanzbarer haben will, mit russischer Gedankennote, der kommt mit `Freighter Of The Dead` voll auf seine Kosten.
Viele Highlights und nur wenige Lowlights gibt es auf „Venceremos“ zu hören. Wer also am Vorwerk schon seine Freude hatte, der wird mit diesem Album nicht enttäuscht werden. Ein tolles Album das man sich als Alternative zu den Pogues, Dubliners, Flogging Molly oder den Dropkick Murphys in den Schrank stellen sollte.