19.02.2010
Out Of Line
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Tracklist:
- We Are Back!
- Bad Trippin
- Fight The System
- I´m Just A Boy
- Myspace Hero
- Kommerz
- Keine Macht
- Get Away
- I´m A Monster
- Bitch Like You
- Free Again
- We Are Back! (Relapse)
- To America
- I Kissed A Girl
- I´m A Monster (Remix By Battle Scream)
- Fight The System (Remix By Rabia Sorda)
- We Are Back (Electronic Body Mix)
- We Are Back (JG Mix)
- DSM 2010
Nach dem es zwischen 2006 und dem letzten Album immerhin drei Jahre gedauert hat, mussten sich die Fans diesmal nicht so lange gedulden. Und so erschien im Frühjahr das vorerst letzte bekannte Album von dem Urprojekt des wohl umtriebigsten Aktivpostens der schwarzen Szene, Chris Pohl. Dabei ist ihm mit "Übermacht" wohl ein ironisches oder auch autobiografisches Album gelungen. Jedenfalls sind viele Zeichen in die Richtung gesetzt, wenn man sich die Songtitel oder gar deren Inhalte mal bewußter zu Gemüte führt. Indes sind die Songs recht eingängig gehalten, so dass der eine oder andere Track sich länger auf der Tanzfläche in den Clubs halten dürfte. Dabei sind die Refrains, bewusst oder unbewusst, kann ich nur vermuten, teils so leicht mitzusingen, dass es sicherlich System hat. Aber die Ironie oder gar der zynische Unterton in einigen Songs, wie z.B. „Kommerz“, regt zumindest den interessierten Zuhörer sicher zum Nachdenken an. Bisher kann ich nur vermuten, ob gewollt ist, oder doch nur einfach eine direkte Aufforderung TC, respektive Chris Pohl zu einem finanziell unabhängigen Musiker zu machen. So er das mit seinen vielen Projekten nicht schon ist.
Auch der Song „We are Back“ scheint die Richtung anzugeben, das man sich zurück auf die härteren Tage von TC zurück besinnt. Härte ist definitiv eines der prägenden Elemente des Albums. Ob schon man sich fragen darf, ist das ein Ausgleich zu seichteren Projekten oder doch wieder dem „Kommerz“ geschuldet. Immerhin sind Bands wie Unheilig, Eisbrecher und andere mit ihren Bands unheimlich erfolgreich und härter als es andere Projekte von CP wohl je sein werden. Wiederum sind Songs wie „Myspace Hero“ durchaus eine kritische Hinterfragung der populären Web2.0 Welten.
Die leichten Rhythmen sind in jedem Falle ein markantes Zeichen des gesamten Albums. Obwohl es auch echte Ausreißer gibt. Da wäre z.B. „Free Again“ zum einen eher ein langsamer Song, zum anderen aber mit dem fast schon vergessenen „Hiddentrack“ bestückt. Nach ca. 22Min. Wartezeit kommt es noch mal zu einem zwei minütigem Ende. Weniger ein echter Track, als wohl vielmehr eine Soundübung, aber interessant, weil anders als alles andere des Albums.
Auf der zweiten Scheibe, es handelt sich ja um eine Doppel-CD, sind vor allem zwei Songs, die von den ganzen Remixen mal abgesehen, ins Auge oder Ohr fallen. „To America“, das textlich mir zu sehr mit Widersprüchen behaftet ist und musikalisch ebenso von einem der bereits oben genannten Bands hätte sein können. Wenn man von CP seiner Stimme mal absieht. Belasse ich das mal als Schwachpunkt, ist es fast schon der beste Song des Albums. Von „Fight the System“ vielleicht mal abgesehen. Aber mir total unverständlich ist der Remix von „I Kissed a Girl“ von Kate Perry, dem ich nicht wirklich was abgewinnen kann. Davon ab, das man vielleicht auch das Girl in einen Boy hätte verwandeln müssen, um die Ironie des Songs mit zu tragen.
Anspieltipps:
- „To America“
- „Kommerz“
- „Fight the System“