Start CD / DVD Reviews Swallow The Sun: Plague Of Butterflies (2008)

Swallow The Sun: Plague Of Butterflies (2008)

Swallow The Sun: Plague Of Butterflies (2008)
Swallow The Sun: Plague Of Butterflies (2008)
Wiebke Essert
Spinefarm
17.09.2008
www.swallowthesun.net

Tracklist:

  1. Plague Of Butterflies
    (Losing The Sunsets,
    Plague Of Butterflies,
    Evael 10:00)
  2. Through Her Silvery Body
  3. Out Of This Gloomy Light
  4. Swallow
  5. Under The Waves

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So auch im Falle der akutellen Swallow The Sun-Veröffentlichung. Ursprünglich war „Plague Of Butterflies“ als Soundtrack für einen Kurzfilm geplant. Da das Projekt leider nicht realisiert werden konnte, entschloss man sich das Material kurzerhand als Album herauszubringen.

Gesagt, getan. Die vierte Veröffentlichung der Finnen ist zugleich Titel- und Mammuttrack. Knapp fünfunddreißig Minuten währt „Plage Of Butterflies“. Darin haben Swallow The Sun alle Elemente verwoben, die ihre Musik zu einer ganz besonderen Mischung machen: Ein sanfter Beginn mit Windrauschen und einer zarten, aber doch verheißungsvollen Synthesizermelodie, in die die Gitarren mit einsteigen und klarer Gesang eröffnet den Reigen, der wie ein Hoffnungsschimmer anmutet und Erinnerungen an das Vorgängeralbum „Hope“ wach werden. Der Text straft die Anfangsstimmung jedoch Lügen, so dass sich im weiteren Verlauf  eine latente Tristesse breit macht, die von aggressiven Growls abgelöst wird. Der Härtegrad steigt an und flaut wieder ab, so dass Frontmann Mikko ausreichend Gelegenheit bekommt, sich gesanglich auszutoben, wobei sich gerade auch sein am Black Metal orientiertes Geschrei vorzüglich anhört. Den Herren an den Instrumenten wird allerdings auch einiges abverlangt. Viele Tempo- und Rhythmuswechsel sorgen für reichlich Dynamik. Klingen Swallow The Sun im ersten Moment noch deathig-doomig, holzen sie im nächsten ungestüm los, nur um kurze Zeit später dramatisch-quälend-entzerrt zu Werke zu gehen. So wird man über die gesamte Zeit durch ein Wechselbad von Gefühlen gezogen, das sich mit jedem Hördurchgang weiter erschließt. Dennoch wird es dem Hörer durch die Verschmelzung von drei Kapiteln stellenweise doch recht schwer gemacht, dem Verlauf zu folgen, so dass einiges an Konzentrationsfähigkeit gefragt ist.

Als Bonus hat man noch das unveröffentlichte Demo „Out Of This Gloomy Light“ hinzugefügt, so dass man insgesamt auf eine Stunde Spielzeit kommt. Obwohl alle vier Stücke auch auf dem Debütalbum enthalten sind, kann man doch einige Unterschiede entdecken, so dass das ganze nicht nur für die Die Hard-Fans Sinn macht.

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