EMI
22.05.2009
www.sunriseavenue.de
Tracklist:
- Dream Like A Child
- The Whole Story
- Rising Sun
- Welcome To My Life
- Not Again
- Bad
- Monk Bay
- Bye Bye (One Night Kind)
- Kiss 'N' Run
- 6 - 0
- Birds And Bees
- Sail Away With Me
- My Girl Is Mine
- Something Sweet
Drei Jahre und rund 500.000 europaweit verkaufte Scheiben nach Erscheinen ihres Debütalbums "On The Way To Wonderland" (2006) melden sich Sunrise Avenue mit ihrem zweiten Studioalbum "Popgasm" zurück. Die Schmusepopband, die 2007 in Deutschland unter anderem mit den finnischen Erfolgsrockern Poets Of The Fall auf Tour war, hat 14 neue Songs im Gepäck, und mit Sicherheit ist Popgasm nach einer so langen Wartezeit eins der am meisten herbeigesehntesten Alben des Jahres.
Eins steht jedenfalls fest – "Popgasm", ein Titel der eine Verschmelzung von Musik und Lust verspricht, ist zumindest halbwegs zutreffend: Pop enthält das Album mehr als genug – rockige oder gar härtere Elemente, wie sie wenigstens streckenweise auf dem Erstlingswerk der finnischen Sunnyboys zu finden waren, sucht man allerdings vergeblich.
Beim Durchhören der Songs fällt auf, dass das Album durchaus eine abgerundete Sache ist – alle vierzehn Nummern sind von Anfang bis Ende harmonisch eintönig aufeinander abgestimmt.
Schon beim Einstieg "Dream Like A Child" stirbt nach spätestens der Hälfte des Songs jegliche Hoffnung auf irgendwelche überraschenden stimmlichen oder instrumentalen Höhepunkte, die dem Ganzen vielleicht doch noch ein Fünkchen Ohrwurmpotential einhauchen könnten. Unglücklicherweise hat auch die Single-Auskopplung "The Whole Story" nicht viel mehr Hit-Qualität, und die restlichen zwölf Songs plätschern in ähnlich liebestötender Monotonie dahin – von orgasmischer Energie keine Spur.
Auf der lyrischen Ebene überzeugt die Platte ebenso wenig: Liegt es an Samu Habers begrenzten Englischkenntnissen, oder auch schlichtweg an der Tatsache, dass die Thematik romantischen Schulmädchenpops inhaltlich schnell ausgeschöpft ist? Vielleicht sollten es die Jungs einmal auf Deutsch versuchen – selbst wenn die Wortgewandtheit dort ebenso begrenzt wäre, würden sie dann zumindest zur Abwechslung etwas erfrischend Neues bieten. Weiterentwicklung ist das Zauberwort. Bei "Popgasm" ist davon allerdings nichts zu spüren - alles ist schon dagewesen, aufgewärmt und neu serviert.
Aber wenn interessieren schon Textinhalte und rockige Riffs – Sunrise Avenue glauben an sich und setzen sichtlich auf ihre Zielgruppe, die bei ihren Konzerten Tränen in der ersten Reihe vergießt und von der ersten Liebe träumt.
Volltreffer.