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Soulfly: Conquer (2008)

Soulfly: Conquer (2008)
Soulfly: Conquer (2008)
Jörn Constabel
Roadrunner Records
25.07.2008
www.soulfly.com

Tracklist:

  1. Blood Fire War Hate
  2. Unleash
  3. Paranoia
  4. Warmageddon
  5. Enemy Ghost
  6. Rough
  7. Fall Of  The Sycophants
  8. Doom
  9. For Those About To Rot
  10. Touching The Void
  11. Soulfly VI

„Conquer“, so heißt das neuste Album von Soulfly und ist, wie wir es von der Band gewohnt sind, ein hartes Stück. Drei Jahre ist das letzte Album „Dark Ages“ immerhin schon alt. Grund genug für Fronter und Gründer Max Cavalera über die Zeit gesammelte Inspirationen - oder sind es vielleicht doch einfach nur Aggressionen – in einem musikalischen Werk festzuhalten. Aber Moment mal, hatte Cavalera nicht Anfang des Jahres zusammen mit seinem Bruder schon mal kräftig auf die Kacke gehauen? Richtig, „Cavalera Conspiracy“ nannte sich das, und wer sich den Stoff mal angehört hat, der sollte denken, dass Herr Cavalera sich doch dort ordentlich ausgetobt haben müsste. Ist aber nicht so, sagt mir zumindest das neue Soulfly-Album.

Cavalera, der einst sagte, er würde nicht wie Metallica mit immer den gleichen Musikern arbeiten wollen, hat für das neue Soulfly Album eine Ausnahme gemacht und Marco Rizzo (Gitarre), Bobby Burns (Bass) und Joe Nunez (Drums), die auch schon beim letztem Album involviert waren, wieder mit ins Tonstudio genommen. Doch das Statement von Cavalera stimmt noch, denn es neben ihm noch zwei nennenswerte Musen, nämlich David Vincent (Morbid Angel) im Opener „Blood Fire War Hate“ und Dave Peters (Throwdowns) in „Unleash“ am Mikrofon zu hören.

„Blood Fire War Hate“, wie erwähnt, der erst Song der Platte, taktet sehr dramatisch auf, kommt dann aber schnell zur Sache. Der Titel macht zwar schon locker 80% des Songtextes aus, aber wer das Album durchhört wird feststellen, dass es sich um so eine Art Inhaltsangabe handelt. Denn das Album ist Krieg pur und Soulfly schießt mit allem was sie haben. Die Tracks krachen nur so in den Soulfly-typischen tiefen Oktaven. Dabei ist immer schön anzuhören, wie die Band ruhigere Passagen in die Songs eingebaut hat. „For Thoese About to Rot“ hat beispielsweise ein wunderschönes Outro, was sich Cavalera auf einer Ägyptenreise bei einer Zigeunerband abgeguckt haben soll. Danach kommt „Touching the Void“. Der Track ist so langsam und tief, man könnte schon von Doom Metal reden, bis auf einmal ein bisschen Tempo aufkommt und einem eine deftige Brise Nu Metal ins Ohr schallt. So was baut unheimlich Spannung auf, welche eines jeden Headbangers Trommelfell in seinen Bann zieht. Bei soviel Abwechslung in und unter den Stücken könnte man  zudem beinahe von Progressive Metal sprechen. Aber nur beinahe, denn geknüppelt wird immer noch überwiegend, schließlich hören wir gerade Soulfly.

Man kann sagen, das Soulfly nach drei Jahren erfolgreich, mit einem Max Cavalera, der sich von seiner besten Seite zeigt, zurückgekehrt ist. Woher der Mann allerdings diese Masse an Inspiration nimmt ist mir rätselhaft. Fakt ist: „Conquer“ macht Spaß zu hören, ist aufregend und auf jeden Fall 100% Soulfly!

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