Sorcerer: Lamenting Of The Innocent (2020) Book Cover Sorcerer: Lamenting Of The Innocent (2020)
Epic Doom Metal
Metal Blade Records
05.06.2020
www.sorcererdoom.com

Tracklist:

  1. Persecution
  2. The Hammer Of Witches
  3. Lamenting Of The Innocent
  4. Institoris
  5. Where Spirits Die
  6. Deliverance
  7. Age Of The Damned
  8. Condemned
  9. Dance With The Devil
  10. Path To Perdition
  11. Hellfire (Bonustrack)

 

2017 erschien mit dem Zweitwerk und Vorgänger „The Crowning Of The Fire King“, nicht nur ein Klassiker der Neuzeit, sondern auch gleichzeitig mein persönliches Album des Jahres. Epic Doom Metal in göttlicher Form und das mit u.a. „Unbearable Sorrow“ einen Geniestreich enthielt, der so tief berührt, dass es mir damals sowie heute Gänsehaut versucht und, je nach momentaner Stimmungslage, mit den Tränen kämpfen lässt.

Drei Jahre sind nun vergangen und stets stellte ich mir in dieser Zeit die Frage, wenn es den Nachfolger geben wird, wie gut wird er sein? Einen zweiten genialen Klassiker kann man nicht nochmal so einfach schreiben. Wenn ich an Atlantean Kodex denke, hatte ich haargenau denselben Gedanken, aber sie hatten es mir bewiesen und mit „The Course Of Empire“ einen weiteren perfekten (!) Nachfolger zu „The White Goddess“ präsentiert. Das Geheimrezept: Die stilistische Bandbreite erweitert, aber dennoch sich selbst treu bleiben. Was das mit Sorcerer zu tun hat? Nun, die Schweden haben im Endeffekt, haargenau das gleiche getan. „Lamenting Of The Innocent“ klingt im Vergleich zu seinem Vorgänger in Nuancen breiter und abwechslungsreicher. Hier erhält der klassische Heavy Metal noch etwas mehr Einzug als davor und eine, nun, nennen wir es mal „Powerballade“ wie „Deliverance“ (mit Johan Langqvist von Candlemass als Gastsänger) wäre vorher auch nicht möglich gewesen. Und wer genau hinhört, bemerkt auch die Growls die dezent in „The Hammer Of Witches“ und dem Titeltrack zum Zuge kommen (die passend gesetzt wurde, da „Lamenting Of The Innocent“ ein Konzeptalbum der Hexenverfolgung darstellt).

Haben wir es also erneut ein perfektes Album der Schweden vorliegen? So wahnsinnig gerne ich das mit einem „Fuck Yeah!“ bestätigen würde, kann ich dies leider nicht tun. Zugegeben: vieles an „Lamenting Of The Innocent“ ist erneut göttlich! Sei es nur der Titeltrack, der das Nonplusultra an Emotionen darstellt (und wieder solche mitreißende Melodien auffährt – „Unbearable Sorrow“, ich hör dich trapsen…), die knackigen „Institors“ und die erste Single „The Hammer Of Witches“ („BURN! – WITCH! – BURN!“ – einmal gehört, nie wieder vergessen) machen ungeheuerlich viel Spaß und die bereits erwähnte Powerballade „Deliverance“ ist packend aber gefühlvoll gesungen, dass das Herz aufgeht. Nicht zu vergessen „Where Spirits Die“ und „Age Of The Damned“ die hervorragendes Heavy/Doom Metal-Futter bieten. Es sind eigentlich die letzten drei Songs, die allesamt alles andere als schlecht sind, aber in manchen Arrangements oder Melodieführungen mich nicht 100%ig überzeugen. Es wirkt somit im Gesamten ein wenig unrund, zu kantig und zu ungeschliffen. Ich möchte noch gerne hölzern sagen, weiß aber nicht ob ich einfach Assoziationen habe bezüglich des Covers und des Konzeptes. Es spricht aber auch für die Musik, dass einem solche Bilder im Kopf entstehen lassen.

Eines möchte ich aber festhalten, damit wir uns nicht falsch verstehen: Das was ich an dem Album „bemängle“ ist Jammern auf göttlichen Niveau. Nicht mal 98% der heutigen Künstler erreicht auch nur annährend so eine schwindelerregende hohe Klasse. Allein Sänger Anders Engberg hat so viel Wärme, Tiefe, Herz, aber auch Melancholie, Epik und Drama in der Stimme, die nicht nur sofort heraussticht, sondern auch über jeden Zweifel erhaben ist. Sie allein können es meistern oder daran scheitern, an der enorm hohen Messlatte, die sie sich mit „The Crowning Of The Fire King“ selbst auferlegt haben. Für meine Begriffe sind sie haarscharf daran „gescheitert“, aber falls das immer noch nicht richtig angekommen sein sollte: „Lamenting Of The Innocent“ ist das bisher STÄRKSTE Album, dass in diesem chaotischen Jahr erschienen ist. Es stellt bisher ALLES in den Schatten und ist MIMIMUM ein Anwärter auf den Titel „Album des Jahres“. Und ehrlich gesagt: Das ist das mindeste was ich von Sorcerer erwartet habe. Niederknien!

P.S.:
Wenn ihr euch das Album zulegt, dann versucht am besten eines der auf 3000 Stück weltweit limitierten Box Set Edition abzugreifen. Neben der Digipack-Version (samt Bonustrack) liegt auch ein Sorcerer-Anstecker, zwei Untersetzer, ein Sorcerer-Anhänger und eine DVD (auf der für jeden (!) Song des Album ein Video gedreht wurde) mit bei. Geile Sache!

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.