Roadrunner Records
22.08.2008
Tracklist:
- .execute.
- Gematria
- Sulfur
- Psychosocial
- Dead Memories
- Vendetta
- Butcher's Hook
- Gehenna
- This Cold Black
- Wherein Lies Continue
- Snuff
- All Hope Is Gone
- Child Of Burning Time
- Vermilion Pt. 2
- 'Til We Die
Slipknot melden sich zurück. „All Hope is Gone“ heißt das neue Album. 15 Tracks umfasst es.
Der Metalhammer berichtet dazu in der Augustausgabe, dass die Band aus Iowa nicht gerade glücklich sei, ein neues Album unter dem Druck ihres Labels produzieren zu müssen. Nicht alle Bandmitglieder hätten wirklich Lust gehabt die neue Scheibe zu recorden; einige der neun maskierten Metaller würden sich lieber anderen Projekten widmen, und das, obwohl doch „Vol. 3“ immerhin schon vier Jahre alt ist. Das klingt nicht gerade nach einer sehr motivierten Band. Und als die Tour zum neuen Album starten soll bricht sich Drummer Joey Jordison den Knöchel. Aber das ist sicherlich nur ein dummer Zufall, oder?
Nun, wie dem auch sei: Auf „All Hope is Gone“ scheint alles nur wenig Einfluss genommen zu haben. Die Double Bass von Herrn Jordison klingt, als benutze er noch beide Knöchel und die restlichen acht Bandmitglieder scheinen auch einen guten Job im Tonstudio getan zu haben. Zumindest macht „All Hope is Gone“ den Eindruck eines würdigen Nachfolgers zum Vol. 3 -Album. Einige Dinge haben sich zwar geändert, wie z.B. der Gesang von Frontmann Corey Tylor, aber im Ganzen haut das Album in dieselbe Kerbe wie der Vorgänger. Die Zeiten, in denen noch über das „Kehle aufschneiden und Wunde ficken“, wie in „Disasterpiece“ auf dem zweiten Album „Iowa“ diskutiert wurde, scheinen endgültig vorbei zu sein, denn die neue Platte rückt von dem softeren Kurs nicht ab. Im Gegenteil, Taylor präsentiert sogar mehr denn je sein gesangliches Potential. Beinahe jeder zweite Track wird geöffnet und mit purer Melodie und absolut clearem Gesang geschönt. Zwar weisen diese Parts immer noch die unverkennbare Handschrift des bösen Untertons Slipknots' auf, doch könnte man sie auch an einem schönen Frühlingstag durch den Park schlendernd zum Vögelgezwitscher pfeifen. Bestes Beispiel dafür ist der balladenartige Song „Snuff“, aber auch „Dead Memories“ ist weicher als wir es gewohnt sind.
Dennoch gibt es nicht nur Schmusereien auf dem Silberling. „Gematria“ fetzt ziemlich und ist ganz sicher kein Nu Metal mehr, denn der Song ist verdammt schnell, aber mit sechs Minuten ziemlich lang; klingt daher eher nach Thrash Metal. Wieder anders ist „Vendetta“; taktet mit einem Double Bass-Gewitter auf, während die Gitarren ein ganz fieses und dunkles Moll-Riff aller „Aman Amarth“ spielen. Bei soviel Abwechslung sollte für jeden etwas dabei sein. Doch letztendlich nimmt das von Politik und Eltern verhasste Anti-Image immer mehr ab und der Maskenball, den die Band auf der Bühne abzieht, passt mittlerweile nicht mehr so recht ins Bild.
„All Hope is Gone“ ist ein typisches Slipknot Album, aber bei weitem nicht das Beste. Warum Roadrunner Records eines ihrer Flackschiffe wie Slipknot so unter Druck setzt ist für mich nicht verständlich. Hätten sie besser mal nicht getan...