Modern Metal
Millennium Night (Edel)
02.06.2017
www.sikth.band
Tracklist:
- Vivid
- Century of the narcissist?
- The aura
- This ship has sailed
- Weavers of woe
- Cracks of light
- Golden cufflinks
- The moon's been gone for hours
- Riddles of humanity
- No wishbones
- Ride the illusion
- When it rains
Um die Jahrtausendwende zeichnete sich in London eine legendäre Begegnung ab. Die Band Sikth entschloss sich, endlich dem Heavy Metal neues Leben einzuhauchen. In der Geburtsstadt dieser Stilrichtung entschied mensch sich bewusst gegen Szene-Grenzen und wollte etwas komplett Neues erschaffen. Einige Jahre später sind Sikth eine stilprägende Band geworden, die mit „the future in whose eyes?“ ihr neustes Kreativ-Werk vorstellt.
Schon der Opener „Vivid“ lässt keinen Zweifel an der Vielfältigkeit der Londoner. Verzerrte Gitarren, garniert mit einem hypnotischen Gesang und serviert in High-Speed sind eher ungewöhnlich in der Metal-Szene. Eine interessante Crossover-Nummer ist „Century of the narcissist?“. Irgendwo zwischen brutalem Metal und Indepented- Charme wird hier die musikalische Klasse unter Beweis gestellt. „The Aura“ dürfte aufgrund seiner rebellischen Grundhaltung insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe auf gewaltige Gegenliebe stoßen. Ein melodisches Stück, das zwischen Himmel und Hölle pendelt. Das volle Brett dröhn bei „Weavers of woe” aus den Boxen. Leider etwas schwächer als die bisherigen Songs, kann dieser Beitrag nicht überzeugen. Dagegen kann „Cracks of light” wieder aus dem Vollen schöpfen. Eine brutale Nummer, die sich als Geheimtipp herauskristallisiert. Hier darf hemmungslos gebangt werden.
Mit dem coolen Mid-Tempo Stück „Golden cufflinks“ haben die Herren sich selbst übertroffen. Hymnisch, fast episch wird der Metal zelebriert und erlaub dennoch eine kurze Verschnaufpause. „Ride the illusion” punktet bereits als Studio-Version, allerdings besitzt dieser Track derart viele Details, dass mehrere Hördurchläufe in diesem Fall ratsam sind.
Eine wahre Brecher-Nummer, die mensch nicht mehr vergessen wird. „When it rains“ rundet dann schlussendlich diese CD ab. Das nachdenkliche Instrumental bietet den passenden Rahmen, um in die Realität zurückzukehren.