Warner Music
26.06.2009
Tracklist:
- Her Diamonds
- Gasoline
- Give Me The Meltdown
- Someday
- Mockingbird
- Real World '09
- Fire On The Mountain
- Hard On You
- Still Ain't Over You
- Natural
- Snowblind
- Wonderful
- Cradlesong
- Getting Late
Man hat sofort das Gefühl, den Namen Rob Thomas doch schon einmal irgendwo gehört zu haben… Aber ein Songtitel dazu fällt einem irgendwie nicht ein. Warum dies so ist, davon im Folgenden mehr…
Zunächst war Herr Thomas in den 90ern Gründungsmitglied und Sänger der Band Matchbox Twenty, schrieb aber auch seit jeher Songs für andere Interpreten wie beispielsweise Mick Jagger, Carlos Santana oder Marc Anthony. Letzterer ist bis heute eher als Anhängsel von Jennifer Lopez denn für seine großartige Musik bekannt, und auch die anderen Herren haben in den letzten Jahren nicht durch herausragende Hits von sich hören lassen.
Schließlich entschloss sich der Rob im Jahr 1999, es doch auch mal ohne seine Band zu versuchen, da er ja schließlich ein Top-Songwriter war, bekam dann aber doch etwas Fracksausen und holte sich Carlos Santana für den Titel „Smooth“ hinzu. Dies erwies sich als keine schlechte Idee, der große Name des Gitarrenvirtuosen bescherte ihm eine Nr. 1 in den USA, bei uns immerhin Platz 10.
Das war dann aber eigentlich schon alles, was über Rob Thomas herausragendes zu berichten ist. 2007 durfte er noch den Titel „Little Wonders“ zum Soundtrack von „Triff die Robinsons“ beisteuern, was jedoch selbst in den USA nur noch mit Platz 58 belohnt wurde.
Rob Thomas wirft nun mittlerweile sein zweites Album „Cradlesong“ auf den Markt. Leider geht der Abwärtstrend ohne Unterstützung namhafter Fachkompetenz wohl weiter, denn die Scheibe ist einfach nur öde. Die erste ausgekoppelte Single „Her Diamonds“ dümpelte kurzzeitig am Ende der Charts herum, die aktuelle Auskopplung „Give me the meltdown“ ist (Michael Jackson sei dank) gar nicht in den Top100 zu finden, wenn man sie auch von Zeit zu Zeit im Radio hört.
Genau wie die bisherigen Auskopplungen ist auch der Rest des Albums langweiligstes Radiogedudel. Kein melodischer Refrain der im Ohr bleibt, kein rockigerer Song, der mit einem netten Riff herausstechen könnte. Diese Platte würde ich nichtmal zum Abwaschen oder Bügeln hören, aus Angst mit dem Kopf auf dem Brett aufzuschlagen oder im Becken zu ersaufen vor Langeweile.
Selbst „Fire On The Mountain“, das zunächst etwas langsamer daherkommt und mit „Pferd reitet über Prärie“- Schlagzeug Spannung aufzubauen versucht, endet wieder im immer selben Schema. Außerdem fängt Rob Thomas gepresste Möchtegernrocker-Stimme, die allem übermäßig den Stempel aufdrückt, nach spätestens 5 Titeln an zu nerven. Mehr braucht man zum Glück auch nicht hören, klingt ja alles gleich.
Einzige kleine Lichtblicke sind „Still Ain‘t Over You“, das etwas rockiger daherkommt, oder „Natural“, das einen leicht dramatische Touch hat, trotzdem alles recht gezwungen in meinen Ohren. Beim Titelsong „Cradlesong“ drängte sich mir sofort eine Assoziation zu “ Wake me up when September ends“ von Green Day auf. Aber irgendwann gibt’s eben nichts neues mehr, alles schonmal dagewesen… Grundsätzlich finde ich den Stil des Albums sehr amerikanisch, besonders auch das country-mäßige „Getting Late“. Wer auf amerikanische Highschool-Filme, die in der immer gleichen Prom-Night mit entsprechender Musik enden, steht, der hat hier sicher seinen Soundtrack zum Glück gefunden.