Start CD / DVD Reviews Revolting Cocks: Sex O Olympic O (2008)

Revolting Cocks: Sex O Olympic O (2008)

Revolting Cocks: Sex O Olympic O (2008)
Revolting Cocks: Sex O Olympic O (2008)
13thplanet
26.09.2008
www.thirteenthplanet.com/records/revoltingcox/

Tracklist:

  1. Hookerbot3000
  2. Keys To The City (Vegas Mix)
  3. Red Parrot
  4. Robo Banditos
  5. Cousins
  6. Touch Screen
  7. I'm Not Gay
  8. Abundant Redundancy
  9. Lewd Ferrigno
  10. Wizard Of Sextown
  11. Hookerbot3000 (Disco A Go Go Mix)

 

Nachdem es die letzten Jahre um diese Formation (die es in ihrer Erstbesetzung immerhin bereits seit 1985 gibt) sehr still war, ist es seit der „Reunion“ vor vier Jahren bereits das dritte Album, aber das Erste, welches ich überhaupt höre.

Da ich nun als „alter S…k“ bereits die ersten Scheiben kenne und weiß wie experimentell und wegweisend die ersten Platten waren, war ich doch ein wenig enttäuscht, wie gemäßigt Alain Jourgensen plötzlich klingt. Als Gründer fehlen wohl bei der Wiederaufnahme dieses Projektes, welches einer seiner vielen neben eben „Ministry“ ist, die elektronischen Einflüsse von Richard 23 und Luc Van Acker. Obwohl das ganze Album wie immer vor provokanten Texten strotzt, ist das Fehlen der beiden Agitatoren durch und durch spürbar. Mit dem vorliegenden Album ist ein gutes Metal/Rock-Album abgeliefert worden. Die Stücke sind durch und durch eingängig, schnell und gitarrenlastig. Mir fehlen die Industrial-Elemente und damit auch die Elektronik. Wer auf „Marylin Manson“ steht, wird hier ganz sicher auch das eine oder andere sehr gute Stück finden. In „I’m not gay“ sind verzerrter Gesang und einsetzender elektronischer Beat zu wenig um neue Akzente zu setzen. Obwohl es für eine Verbindung zu den alten RevCox, wie sie auch genannt werden, herstellt.

Nicht das die Stücke nicht gut sind. Wer sich aber von dem Namen leiten lässt sollte wissen, das diese Formation immerhin über 20 Musiker verschliessen hat. Dabei sind Bill Rieflin (der nun für R.E.M. spielt oder eben auch Jello Biafra der immerhin der Sänger der legendären „Dead Kennedys“ war. Die Elemente, die in dem Album versteckt sind, machen es ganz sicher zu einem musikalisch und technisch sauberen Album. Immer wieder werden in mitten eines Stückes die führenden Instrumente oder auch der Gesang gebrochen. Gängige Rhythmen und ein Gesang der dafür sorgt, dass niemand auch nur ansatzweise diese Formation nachmachen könnte, sorgen für etwas, das als Alleinstellungsmerkmal reichen.

Der Remix von „Hookerbot3000“ zeigt zu was man fähig ist, wenn man nur tanzen will.  Obwohl der Opener viel härter klingt als es das gesamte Album bis zum Ende wirklich durchhalten vermag. „Keys to he City“ welches eingangs sehr an „MM“ erinnert ist einer der Anspieltipps, wie auch „Touch Screen“ bestimmt den einen oder anderen Fan finden dürfte. Einzeln aber stechen an sonst kaum Songs hervor. Entweder man mag die Musik oder lässt die Finger davon. Es ist im Grunde eine weichere Form von „Ministry“ und damit aber auch einem anderen Publikum zugänglich.

Ich kann nur sagen: Reinhören ein wenig wirken lassen und dann entscheiden, ob es was für dich ist. Ich selbst bin noch sehr hin und her gerissen.

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