Demo
xx.xx.2008
Tracklist:
- Days of Decay
- Dancing on Your Grave
- Devil Drug
- Drifters
- Endless
- Evil is
- My Darkest Dreams
- My Memories
- Place of my Refuge
- When I’m Dreaming
Mit Reactive Black kommen zwei Musiker zusammen, die sich bereits 2005 gefunden haben und mit dem Album ihr selbst verlegtes Debüt veröffentlichen. Das es sich dabei um Goth Rock der alten Schule handelt der sich aber durchaus traut in Anlehnung bekannterer Musiker wie Meat Loaf zu gehen, zeigt den Mut der beiden. Außergewöhnlich ist zudem das es der Band erst jetzt gelungen ist einen Drummer ins Boot zu holen. So ist das Duo jetzt zu einem Trio gewachsen und kann also auch live fest auf einen Musiker bauen, der die leidenschaftlich zu Werke gehenden Gründer Sassy (Gesang) und Rotten (Programming) begleiten kann.
Ungewöhnlich ist außerdem an der CD, das es sich eben beim Gesang um eine Frau handelt. Der erste Eindruck des Gesangs lässt dies sicherlich NICHT vermuten. Allenfalls bei der Anfangssequenz „Devil Drug“ lässt es sich sofort vermuten. Aber die Stimme ist nicht nur außergewöhnlich, sondern auch außergewöhnlich gut in das Genre passend. Allenfalls etwas negativ könnte man anmerken, dass es bei dem Album nur schwer Höhepunkte, aber eben auch keine wirklich negativen Aspekte gibt. Textlich ist es wie zu erwarten war eher dunkel gehalten. Melancholie zieht sich durch die ganze CD. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es schwer ist echte Höhepunkte zu finden.
Jedenfalls würde man sich wünschen, dass der Gesang etwas mehr mit den Bereichen der Stimme spielen würde. Andererseits ist es aber wohl auch den Texten zu verdanken. Die beiden Musiker haben sich wenigstens für ihr Debüt zum Ziel gesetzt Zitat: „gegen den versteckten und verdrängten Aspekten des Menschlichen Seins in musikalischer Form uneingeschränkt Ausdruck zu verleihen!“
Wie bereits erwähnt ist das vorliegende im Selbstvertrieb zu erhalten und zeigt die Leidenschaft mit der die beiden ihre Ziele auch im vollen Einsatz ihrer eigenen Mittel voran treiben. Zum Glück beider hat sich das in einem aus meiner Sicht gerechtfertigten Plattenvertrag ausgezahlt. Schon der Arbeitstitel „A New Dawn“ verspricht eine Fortführung des Kampfes gegen den Zitat: „entindividualisierten Mitläufer!“
Musikalisch ist vor allem Song 7 der durch mehr Geschwindigkeit und Härte hervorsticht. Das relativ melancholisch wirkende Album bekommt dadurch eindeutig mehr Leben! Und dann folgt in Song 8 auch noch der Blick auf die sehr vielfältige Stimme von Sassy. “Place of my Refuge” ist dann der letzte besungene Song. Auch hier ist im Grunde von der anfänglichen Melancholie nicht mehr viel übrig. Hier zeigt sich die Wut und der Hass, den die beiden in ihrer Musik ausleben wollen. Song 10 ist mir ein wenig suspekt in dem gesamten Zusammenspiel. Er wirkt wie eine Hommage an die elektronischen Zeiten der 90iger… Vielleicht auch nur ein Fingerzeig: „wir können auch anders, wenn wir wollen!“ In jedem Fall dient dieser Track wahrscheinlich nicht als eigene Ergänzung zu dem restlichen Konzept des Albums.