Ray Wilson: Makes me think of home (2016) Book Cover Ray Wilson: Makes me think of home (2016)
Rock
07.10.2016
www.raywilson.net

Tracklist:

  1. They Never Should Have Sent You Roses
  2. The Next Life
  3. Tennessee Mountains
  4. Worship the Sun
  5. Makes Me Think of Home
  6. Amen to That
  7. Anyone out There
  8. Don't Wait for Me
  9. Calvin and Hobbes
  10. The Spirit

"Make me think of home" ist kein Album, dass beim ersten Hören auf einen wirkt. Ja, eine dichte Atmosphäre, der Einstieg mit Meeresrauschen und Dudelsackmusik im Hintergrund, weit weg, wie aus der Ferne klingt er über die Highlands. So startet Ray Wilsons neues Epos. "Never should have sent you roses" heißt der Opener. Und da ist er wieder, der melancholische Schotte, der eine neue Heimat in Polen gefunden hat. Zehn neue Songs, die wirken wie ein intensiver Traum, wenn man sich auf sie einlässt.

Wilson lässt nach seinem Album "Song for a Friend" recht schnell ein nächstes Werk folgen. Er sprüht vor Ideen, er schwelgt in Stimmungen, er ist in Höchstform wie eigentlich immer.

Nach der eher sparsamen Instrumentierung des Vorgängers ist es hier anders. Intensive Gitarren, einfühlsame Keyboards, mal eindringliche, mal sanfte Drums. Schon beim Opener gerät man ins Träumen. Und startet auf eine Reise durch intensive Gefühle, die einen nicht mehr loslässt, lässt man sich darauf ein.

"The next Life" - es geht mir nicht so gut, aber mach Dir keine Sorgen. Es geht um Durchhalten, um Erinnerung und Trennung, um gute und schlechte Lebensabschnitte. Und das hochmelodisch, intensiv. Und mit der rauhen, eindringlichen, einfühlsamen und wandlungsfähigen Stimme von Ray Wilson.

Der Titelsong "Make me think of home" ist ein Anspieltipp. Klavier, weinende Gitarren, dann erst nach den ersten gesungenen Zeilen kommt das Schlagzeug. Wilsons eindringlicher Gesang, dann der Bruch. Akkorde auf der Akustik-Gitarre....Stille...Denken an die Heimat, Fühlen wie Daheim. Ein großer Song eines großen Künstlers.

Und so geht es weiter. " Amen to that", " Anyone out there", " Don't wait for", " Calvin and hobbes" und " The Spirit" - man wird süchtig nach dem Album, will es immer wieder hören.

Es ist nicht einfach. Ray Wilson auf eine Stilrichtung festzulegen. Mal Rock, mal Folk mit einem Schlenker in Country and Western - ohne dabei aber irgendwie in Richtung Kitsch abzudriften. Man darf noch wirklich viel erwarten von dem Mann, der sich über den Song "Inside" von seiner Band Stilskin für die Supergruppe Genesis empfahl. Allerdings produzierten Tony Banks und Mike Rutherford nur ein Album mit ihm. "Calling all stations" ist ein unterschätztes Werk, das durch die Rückkehr von Phil Collins etwas in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht  - wie Ray Wilson mit seinem Solo-Werk ein ums andere Mal beweist. Und "Make me think of home" gehört dazu. Genießen wir die Songs. Und freuen wir uns auf das, was kommt.

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Jürgen Wilde
… die wilde Hilde, den hat noch nie einer in der Redaktion gesehen. Man sagt, er fährt mit einer Limo vor, trägt Schlangenlederboots zu zwei brünetten Blondinen, hat zum Ausgleich eine Baumpatenschaft und ein Komposttoilette, um irgendwie seine CO2 Bilanz in den Griff zu bekommen und bastelt leidenschaftlich gern Kastanientiere.