Pyogenesis: A Kingdom To Disappear (2017) Book Cover Pyogenesis: A Kingdom To Disappear (2017)
Heavy Metal
Afm Records (Soulfood)
24.02.2017
www.pyogenesis.com

Tracklist:

  1. Sleep Is Good (Intro)
  2. Every Man For Himself And God Against All
  3. I Have Seen My Soul
  4. A Kingdom To Disappear (It’s Too Late)
  5. New Helvetia
  6. That’s When Everybody Gets Hurt
  7. We (1848)
  8. Blaze, My Northern

Irgendwie waren Pyogenesis an vielen Entwicklungen im Metal-Bereich beteiligt. Die Stuttgarter Band startete eher Death-Metal lastig in den frühen 90ern durch, um sich kurz darauf dem Gothic-Metal zuzuwenden, um dann Mitte der 90er Jahre in den Bombast-Metal Bereich abzuschweifen und damit viele Bands zu inspirieren. Mit „A Kingdom to disappear“ erfinden sich die Herren einmal mehr neu.

Das erste, harte Brett erwartet den ZuhörerIn mit „Every Man For Himself And God Against All“. Mit einem ordentlichen Knall eröffnen die Jungs ihre neue CD. Im Verlauf des Songs bremst das Tempo abrupt ab, entstehen neue Melodien und die Stimmung verändert sich schlagartig. Eine wahre Achterbahnfahrt für alle Beteiligten. Verzerrte Stimmen und Industrial-Anleihen zeichnen „I Have Seen My Soul“. Insbesondere der Refrain hat einen erheblichen Ohrwurmcharakter. Episch mit getragener Stimmung präsentiert sich der Titeltrack „A Kingdom To Disappear (It’s Too Late)“. Die Lyrics kommen intensiv und voller Herzblut daher, ein interessantes Stück, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Gänsehaut pur gibt es bei „New Helvetia“. Die Powerballade dürfte insbesondere bei weiblichen Fans auf viel Gegenliebe stoßen.

Der passende Soundtrack für die länger werdenden Abende. Was für ein Stimmungswechsel. „Blaze, My Northern Flame“ ist Metal allerfeinster Sorte. Episch, schnell und mit ordentlich harten Drums zeigen Pyogenesis, was in ihnen steckt. Ein echtes Highlight in der Bandhistorie. Die Tür zum grade erschaffenen Königreich schließen die Herren mit „Everlasting Pain“. Ein Abschiedstrack, der sich im mittleren Tempo bewegt. Damit wird eine Reise beendet, die nicht nur Härte und Geschwindigkeit zu bieten hat, sondern auch eine Menge Herzblut und Gefühl.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.