Paradise Lost: Medusa (2017) Book Cover Paradise Lost: Medusa (2017)
Gothic Rock
Nuclear Blast (Warner)
01.09.2017
www.paradiselost.co.uk

Tracklist:

  1. Fearless sky
  2. Gods of ancient
  3. From the gallows
  4. The longest winter
  5. Medusa
  6. No passage for the dead
  7. Blood & chaos
  8. Until the grave

Mit Paradise Lost tauchte Anfang der 90er Jahre eine Band auf, die den Gothic-Rock deutlich voranbringen sollte. Es folgten Alben, die bis heute als Referenzwerke des gesamten Genres gelten. „Medusa“ heißt der neuste Geniestreich der Engländer.

„Fearless sky“ besticht durch seine tiefdunkle Grundstimmung, die einfach in diesem Subgenre unverzichtbar ist: Während der Gesang zwischen verzerrten Vocals und Klargesang schwankt, entsteht eine apokalyptische Atmosphäre, der mensch sich nicht verschließen kann. Ein harter Auftakt, der sich insgesamt über 8 Minuten erstreckt, ohne dabei langweilig zu wirken. Deutlich schneller zeigt sich „Gods of ancient“. Auch dieser Beitrag braucht einige Hördurchläufe, so verstrickt und detailverliebt präsentiert sich die Band hier. „From the gallows“ dürfte alteingesessenen Fans die Freudentränen in die Augen treiben. Ein klassischer Gothic-Rocksong, der alle Zeiten überstehen wird und bereits jetzt zum Best-of von Paradise Lost gezählt werden darf. Der Titeltrack „Medusa“ wird seiner Aufgabe gerecht. Epische, schwere Klänge, die sich nahtlos in dieses tiefschwarze Gewand einweben. Im coolen Mid-Tempo zeigen die Engländer, welche Soundwunder sie auch heute noch vollbringen können. Mit „Blood & chaos“ zieht die Apokalypse deutlich hörbar auf dieser CD ein. Ein geschicktes Spiel mit einigen Tempiwechsel und einer ganz besonderen Klangfarbe zeichnet diesen Beitrag aus.

„Until the grave“ macht dann den Deckel drauf. Getragen von einem leisen Chor im Hintergrund wird der geneigte Zuhörer in ein beängstigendes Szenario katapultiert, ehe der Silberstreif am Horizont während des Refrains erkennbar wird. Ein beeindruckendes Ende des 15. Studioalbums dieser Band.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.