Papier Tigre: The Screw (2016) Book Cover Papier Tigre: The Screw (2016)
Indie Rock
Function Records/Cargo
10.06.2016
www.papiertigre.com

Tracklist:

  1. The Other Me
  2. Mood Trials
  3. Heebies Jeebies
  4. In The Right Place
  5. Pajamas
  6. A Matter Of Minutes
  7. And There Were Some Lonely Hands
  8. Naming Names
  9. Each And Every

Auweia, Fr. Meier! Indie Rock ist wirklich nicht meine Welt... Und dennoch setze ich mich „The Screw“ auseinander, denn ich lasse mich auch gern mal vom Gegenteil überzeugen.

Der Opener `The Other Me` ertönt und ich muss sagen, dass es mich gar nicht so nervt. Auch nach dem zweiten und dritten Durchlauf finde ich einen Reiz an dem Track. Das darauf folgende `Mood Trials` und `Heebies Jeebies` haben dezente Melodien die mein Interesse wecken. Jesus, mir wird doch wohl diese Platte nicht gefallen? `In The Right Place` ist komplexer als die Songs davor, wirkt ein wenig schleppend, aber kann sich gerade noch mit einem „Ok“ retten. `Pajamas` klingt ein wenig schrullig und warum auch immer, muss ich an ruhigere Refused denken. Aber selbst dieses schrullige lässt eine gewisse Sympathie erzeugen. Sowas ist bei diesem Genre für mich keine Selbstverständlichkeit!

Doch was ist dann das? Hängt jetzt meine CD?

Nein, die läuft ganz normal. Alter, was ist denn jetzt los? Rund zweieinhalb Minuten lang wird der gleiche monotone „Bum-Bum-Bum“-Takt gespielt. Das nervt ja schon nach einer Minute total. Dann kommt erst eine kleine Variabilität hinein. Ich bin aber immer noch genervt davon.

„Bum-Bum-Bum“

Ah, hier kommt mal ein Gitarrenspiel dazu, da wird die Saite gezerrt und nach fast sechseinhalb Minuten kommt der Gesang! `A Matter Of Minutes` heißt dieser Totalausfall und frage mich was das soll? Sorry, aber sowas will ich wenn dann von einer Sludge-, Drone-, oder vielleicht noch Doom-Metal Band hören, aber hier klingt das total nervig und ist deplatziert.

„Bum-Bum-Bum“

`And There Were Some Lonely Hands` kann zwar wieder ein wenig die Kurve kriegen, aber richtig spektakulär ist der Song auch nicht. Und selbst bei den letzten beiden Tracks `Naming Names` und `Each And Every` blitzt kaum noch das interessante Spiel, wie zu Beginn, auf.

„Bum-Bum-Bum“

Wenn ich den beiliegenden Waschzettel überfliege und dabei lese dass „die 9 Songs auf “The Screw“ eindrucksvoll zeigen, wie sehr die Band in der Lage ist verschiedene Atmosphären, originelle Rhythmen, minimalistische Melodien und große Vocalshooks zu einem großen Ganzen entstehen lassen, ohne die Balance zu verlieren“, kann ich dazu nur sagen: Nein! Zu Beginn des Albums hätte ich da noch zum Teil zustimmen können, aber wenn es dann noch heißt: „Vielleicht das Beste, was ihr je gehört habt!“, frage ich mich wie man ohne Schamgefühl sowas nur schreiben kann?

„Bum-Bum-Bum“

Papier Tigre eröffnen „The Screw“ interessant und reizvoll (für Indie Rock Verhältnisse!), aber nach dem Rohrkrepierer `A Matter Of Minutes` haben sie sich selbst ein Bein gestellt und es vermasselt. Somit ist „The Screw“ leider (?) auch nur ein Durchschnittsalbum. Aber vielleicht kommt es bei euch Indie-Rocker-Hörer besser an, denn Indie Rock ist auch nicht meine Welt…

„Bum-Bum-Bum“

 

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.