Progressiver Death Metal
Relapse Records
05.02.2016
www.realmofobscura.com
Tracklist:
- Sermon Of The Seven Suns
- The Monist
- Akróasis
- Ten Sepiroth
- Ode To The Sun
- Fractal Dimension
- Prepetual Infinity
- Weltseele
- The Origin Of Primal Expression
Pestilence? Die haben sich zu Grabe getragen. Death? Der Bandname ist leider traurige Wahrheit geworden. Cynic? Seit ein paar Jahren zwar wieder aktiv, aber driften immer mehr in die Jazzwelten ab. Atheist? Sind in den letzten Jahren nicht mehr wirklich aktiv gewesen. Gojira? Klasse Band, folgen aber mehr auf Voivod-Pfaden.
Welche Band gibt es dann noch die Progressiven Death Metal mit Jazzelementen spielen, der aber auch qualitativ hochwertig ist? Richtig, Obscura!
Die Landshuter haben ihr viertes Album auf den Markt gebracht und zementieren damit, dass sie nicht nur eine der führenden, sondern auch weiterhin Deutschlands beste Band in dem Genre sind.
Achterbahnfahrt mit feinen Melodien
Der Opener `Sermon Of The Seven Suns` startet eindrucksvoll mit Vocoder-Einsatz (Cynic lassen grüßen, wie auch im weiteren Verlauf des Albums ) und entwickelt sich in den rund sieben Minuten zu einer Achterbahnfahrt mit feinen Melodien, messerscharfen Riffs und halsbrecherischen Drumbasegewittern. Gefolgt von dem Highlight `The Monist`, das höllisch groovt und mit tiefen Growls von Sänger Steffen Kummerer glänzt. Der darauf folgende Titeltrack hält konstant das Niveau der Scheibe. Der Beginn von `Ten Sepiroth` ermöglicht eine kleine Verschnaufpause ehe das Tempo wieder angezogen wird. ´Ode To The Sun´ und `Fractal Dimension` sind zwei fette Brecher, bevor es mit `Prepetual Infinity` zum zugänglichsten Song des Albums geht. Nein, das heißt nicht, dass wir hier einen Klargesang zu hören bekommen. Der Song beginnt mit einer ruhigen Akkustikgitarrenmelodie, jazzigen Basslauf und erneutem Vocoder-Einsatz, ehe ein treibender und strukturierter Beat den Song vorantreibt. Ohne markante Breaks, aber dafür mit einem klar ersichtlichen roten Faden wird der Song nach fast sechs Minuten auf den Punkt gebracht.
Weltseele
Dass sie aber auch ganz anders können, zeigen Obscura in der dann folgenden 15-minütigen Reise `Weltseele`. Trotz der Länge, wirkt der Song nicht überladen oder in die Länge gezogen, sondern stimmig und hält die Spannung stets aufrecht. Sehr beeindruckend!
Als Abschluss fungiert das Instrumental `The Origin Of Primal Expression`. Mit ruhigeren Klängen und atmosphärischen Melodien wirkt es sehr angenehm und fast schon meditativ. Was man aber deutlich merkt ist, dass der Death Klassiker `Without Judgement` hier ein wenig Pate stand. Wenn ihr genau hinhört und aufpasst, werdet ihr feststellen, welche Melodie umarrangiert bzw. ihren Tribut erhielt.
Fazit:
Eine richtig gute Scheibe, auf der jeder Progressive Death Metal Fan auf seine Kosten kommt und somit problemlos zugreifen kann. Das Einzige was mir persönlich noch fehlt ist ein Hit, ein richtiger Signalsong, der am besten in der zweiten Hälfte des Albums hätte platziert werden können. Aber das ist nur jammern auf hohem Niveau und somit gibt es noch ein klein bisschen Luft nach oben für das nächste Album.