Obituary: Dying Of Everything (2023)

Obituary: Dying Of Everything (2023) Book Cover Obituary: Dying Of Everything (2023)
Death Metal
Relapse Records
13.01.2023
www.obituary.cc

Tracklist:

  1. Barely Alive
  2. The Wrong Time
  3. Without A Conscience
  4. War
  5. Dying Of Everything
  6. My Will To Live
  7. By The Dawn
  8. Weaponize The Hate
  9. Torn Apart
  10. Be Warned

Zu viele Wochen lang musste ich warten, nachdem ich die erste Auskoppelung „The Wrong Time“ gehört hatte, bis ich das Album endlich vor mir liegen hatte. Wenn eine Obituary-Scheibe auf dem Weg ist, ist die Freude (vor allem in den letzten Jahren) immer groß, aber diesmal ist die Freude nochmal eine andere. Ich muss nämlich gestehen, dass „The Wrong Time“ ein kleiner „Hit“ der Band ist und ich dadurch besonders angefixt auf „Dying Of Everything“ war. Es mag sein, dass manch einer den Song für „stumpf“ oder für „simpel“ hält, aber nichtsdestotrotz, hat der Song eine Catchiness, sodass man ihn auch nicht mehr so schnell aus dem Kopf bekommt. Aber es ist vor allem der Refrain, dessen Zeilen eine verdammt treffende Aussage ist, die gerade in der heutigen Zeit, zu jedem Zeitpunkt passt die wie Faust aufs Auge:

„The Right Mindset – The Wrong Time“

Natürlich beinhaltet „Dying Of Everything“ mehr als nur diesen einen Track und selbstverständlich kann sich auch der Rest des Albums sich sehen lassen, denn wo Obituary drauf steht, ist auch Obituary drin! So wird mit dem Opener „Barely Alive“ gleich mal klargemacht, dass die Jungs aus Florida, rund um die Tardy-Brüder (Donald an den Drums und John am röchelnden Gesang), noch lange nicht zum alten Eisen gehören und den Nachwuchsbands zeigen, wie es richtig gemacht wird. Ihr wollt mehr davon? Gerne! In herrlich druckvoller, aber mit auch mit ein wenig Schmutz produzierter Finesse werden mit „My Will To Live“, dem Titeltrack, „Torn Appart“ oder „By The Dawn“ die Rübe abmontiert. Mit ein wenig Fuß von Gas treten aber auch „War“, „Without A Conscience“ und „Be Warned“ mächtig Arsch!

Eine Anmerkung zum Cover: Für Obituary-Verhältnisse ist es ein wenig untypisch, aber in meinen Augen ist es ein absoluter Volltreffer geworden (Motiv und auch wegen der Farbenkonstellation), das noch von Mariusz Lewandowski gefertigt wurde, bevor er am 15.07.2022, im Alter von 62 Jahren, verstarb.

„Dying Of Everything“ ist ein (in jeglicher Hinsicht) bärenstarkes Album geworden, das jedem Death Metal-Fan Freude bereiten wird. Man muss nur für sich selbst entscheiden, ob einem diese Platte die vollen 5 Sterne wert ist oder, wie in meinem Fall, „nur“ 4 Sterne. Warum ist nicht die volle Anzahl vergebe ist schnell erklärt: Zum einen ist es verdammt schwer, wenn man Scheiben wie „Slowly We Rot“, „Cause Of Death“ und „The End Complete“ in seiner Vita stehen hat, ebenbürtige Werke zu kreieren. Man ist zwar verdammt nahe dran, aber, zum anderen, ist es gegen Ende von „Dying Of Everything“ mir ein wenig zu „gleichförmig“ bzw. es fehlen nochmal die großherausstechenden Songs. Fakt ist aber: Fehlkauf ausgeschlossen!

Michael Gerlinger
Michael Gerlingerhttps://www.be-subjective.de/
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.

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