Supreme Chaos Records
25.04.2005
Tracklist:
- Anis (Desîhras Tagebuch Kapitel I)
- Und Pan spielt die Flöte (Desîhras Tagebuch Kapitel II)
- Im siebten Mond (Desîhras Tagebuch Kapitel III)
- Es fließe Blut
- Nektar
- Atme
Deutschlands außergewöhnlichste Black Metal Formation meldet sich mit ihrem neusten Meisterwerk „Nektar Teil 2: Seen, Flüsse Tagebücher“ beeindruckend zurück.
Obwohl Nektar 1 und 2 zeitgleich produziert wurden, sind sie grundverschieden. Im Vergleich zum ersten Part werden hier die Grenzen von Death Metal bis hin zum düsteren Rock durchbrochen.
„Nektar Teil 2“ bietet hohe anspruchsvolle und zugleich transparente Musik. Die wehmütigen Gitarrenmelodien und schleppenden Parts bieten eiskalten Schwarzmetall der Oberliga. Auf dieser Platte sind alle Stilistiken aus den beiden Vorgängern enthalten.
Nocte Obducta vereinen auf diesem Album atmosphärischen, melodischen, emotionalen und deutschsprachigen Black Metal mit reichlich Wehmut, purer Leidenschaft, Ruhe und gnadenloser Kälte. Aufgrund der reichlich vorhandenen verträumten Passagen lässt sich dieses komplexe Werk als äußerst vielschichtig eingliedern. Jedoch stellt es ein Konzept dar, das einen Schlussstrich unter ein großes Kapitel der Band-Geschichte ziehen soll. Inhaltlich lässt es sich in 2 Hälften eingliedern. Die ersten 3 Songs zeichnen sich hierbei aus einem bestimmten Bündel an Gedanken, Personen und Gesprächsthemen aus.
Der 2 Teil der Platte beruht auf einem Blick nach vorne, um seine einseitige Sichtweise zu erweitern und sich für ein Leben im Morgen zu öffnen. Nektar ist stark autobiografisch, was alleine schon durch das Wort „Tagebuch“ im Titel deutlich wird. Der Fluss, das fließende Element, steht für den Lauf eines bestimmten Weges. Ein stehendes Gewässer, Ruhepol, Spiegel und eine Momentaufnahme zugleich, werden durch den See verkörpert.
Nocte Obductas beeindruckende und ausgezeichnete Texte, die durch die bildliche Sprache sehr tiefschürfend sind und Mut entgegenbringen zeigen erneut, wie inhaltsreich Black Metal sein kann. „Nektar Teil 2: Seen, Flüsse Tagebücher“ lässt sich nicht genau in eine gewisse Ecke drängen.
Eins ist allerdings sicher: von hier aus gibt es mehr als nur einen Weg in die musikalische Ewigkeit und somit in die Unendlichkeit.