Nightwish: Vehicle of Spirit (2016) Book Cover Nightwish: Vehicle of Spirit (2016)
Symphonic Metal
Warner Music Group Germany
09.12.2016
www.nightwish.com

Tracklist:

DVD 1:

  1. Shudder before the beautiful
  2. Yours is an empty hope
  3. Ever Dream
  4. Storytime
  5. My walden
  6. While your lips are still red
  7. Elan
  8. Weak fantasy
  9. 7 days to the wolves
  10. Alpenglow
  11. The poet and the pendulum
  12. Nemo
  13. I want my tears back
  14. Stargazers
  15. Ghost love score
  16. Last ride of the day
  17. The greatest show on earth
DVD 2:

  1. Shudder Before The Beautiful
  2. Yours Is An Empty Hope
  3. Amaranth
  4. She Is My Sin
  5. Dark Chest Of Wonders
  6. My Walden
  7. The Islander
  8. Élan
  9. Weak Fantasy
  10. Storytime
  11. Endless Forms Most Beautiful
  12. Alpenglow
  13. Stargazers
  14. Sleeping Sun
  15. Ghost Love Score
  16. Last Ride Of The Day
  17. The Greatest Show On Earth
  18. Bonus DVD:
  19. Weak fantasy (Vancouver)
  20. Nemo (Buenos Aires)
  21. The poet and the pendulum (Mexico City)
  22. Yours is an empty hope (Joensuu)
  23. 7 days to the wolves (Espoo, Barona Arena)
  24. Sleeping sun (Masters of Rock)
  25. Sahara (Tampa Bay)
  26. Edemah ruh acoustic (Nightwish Cruise)
  27. Last ride of the day (Rock in Rio feat. Tony Kakko)
  28. Elan (Sydney)
  29. Richard Dawkins Interview from Wembley

 

„Nightwish“ haben mit ihrer Musik ganze Generationen geprägt und den Symphonic-Metal maßgeblich mitgestaltet. Mit ihrer ersten Sängerin Tarja erschufen sie einen Mythos, der sich bis heute hält. Nach dem Ausstieg von Tarja beschritt man neue Wege und nahm mit Anette Olzon die CD „Imaginaerum“ auf. Es folgte ein gleichnamiger Kinofilm, der neue Maßstäbe setzte. Auf Annette folgte dann die Ex- „After Forever“ Sängerin Floor Jansen, die sich zu einer wahren Bereicherung der Band entwickelte. Nun steht mit „Vehicle of Spirit“ eine ganz besondere Live-DVD bereit. Zwei komplette Shows und opulentes Bonus-Material machen diese Box zu einem Highlight in jeder Metalsammlung.

Das erste Konzert wurde in der legendären „Wembley-Arena“ in London aufgenommen. Insgesamt 12.000 Fans waren bei diesem Ereignis vor Ort und lauschten den Klängen dieser einzigartigen Band. Auffällig ist bei diesem Konzert, dass sowohl die neuen, als auch die älteren Tracks mit Begeisterung aufgenommen wurden. Die Bühnenshow ist gewohnt episch. Luftsäulen schießen hinter der Band direkt auf die Fans zu, während Floor das Auditorium mit ihrer unverwechselbaren Stimme beeindruckt. Bei „Yours is an empty hope“ zeigt die sympathische Sängerin Krallen und beweist, dass sie auch die Kunst des Growlens beherrscht. Mit „Ever dream“ werden die Fans zu den früheren Werken geführt, ehe „Storytime“ die Zeitreise ins Hier und jetzt ankündigt. Ein absolutes Highlight ist „Alpenglow“, eine der ausdrucksvollsten „Nightwish“-Songs aller Zeiten. Hier sieht man auch die Liebe zum Detail und man hört stauend zu und fragt sich, wie es möglich ist, solche Klänge miteinander zu verknüpfen. „I want my tears back“ ist ein absoluter Fanliebling und wird stets abgefeiert, ehe das orchestrale „Ghost Love Score“ schließlich die letzte Runde des Abends einläutet. Nach „Last Ride of the day“ und „The Greatest Show on Earth“ beendet die sympathische Band schließlich dieses geschichtsträchtige Konzert. Als Überraschungsgast betritt dann der Biologe Richard Dawkins die Bühne, um das Outro zu sprechen. Eine große Ehre für „Nightwish“, denn schließlich inspirierte dieser Herr die Band zu dem Album „Endless forms most beautiful“ und ist in den „Spoken-Words“-Passagen auf der CD zu hören.

Die zweite Show wurde in Tampere mitgeschnitten. Diesmal handelt es sich um ein wachechtes Open-Air Konzert in der finnischen Universitätsstadt. Hier erlebt man die Unterschiede zwischen den beiden Auftritten, denn schließlich sind Festivalshows immer ein besonderes Highlight. Mit einigen Überraschungen auf der Setlist zeigt die Band ihren Facettenreichtum. Insbesondere bei „She is my sin“ präsentiert sich Floor in Bestform und tritt den Beweis an, dass sie eine würdige Nachfolgerin von Tarja ist. „Dark chest of wonders“ wurde ewig nicht mehr live gespielt, ein Track, dessen ureigene Magie immer wieder den Funken zwischen Band und Fans überspringen lässt. Ruhig wird es bei „The Islander“, ehe man bei „Weak Fantasy“ wieder Vollgas gibt. Ein Wechselbad der Gefühle wird hier den  BesucherInnen geboten. Auch in Finnland sticht der Joker namens „Alpenglow“ und verzaubert das Auditorium. Eine wirklich denkwürdige Darbietung, die man so schnell nicht mehr vergisst. Ein Highlight ist die Ballade „Sleeping sun“. Kaum ein anderer Song wird von den Fans derart vergöttert wie diese ruhige Nummer. Schließlich wird auch das Open Air Festival mit „The Greatest show on earth“ beendet.

Auf der Bonus-DVD sind dann noch einige ausgewählte Stücke zu finden, die überall auf dem Globus mitgeschnitten wurden. Für die Die-Hard Fans findet sich auch ein Interview mit Richard Dawkins auf der 3. DVD.

Der Markt für Konzert-DVDs ist wirklich unüberschaubar geworden. Bei „Vehicle of Spirit“ findet aber ein interessantes Experiment statt, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Wie wirken die unterschiedlichen Songs bei einem Hallenkonzert und wie bei einer Open-Air Show. Hier bekommt man die ultimative Vergleichsmöglichkeit. Die Band präsentiert sich in bester Spiellaune und nach dem Genuss der zwei Shows steht es wohl außer Frage, dass Floor die beste „Nightwish“-Sängerin aller Zeiten ist.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.