Napalm Records
07.06.2004
www.nightwish.com
Tracklist:
- Dark Chest Of Wonders
- Wish I Had An Angel
- Nemo
- Planet Hell
- Creek Mary's Blood
- The Siren
- Dead Gardens
- Romanticide
- Ghost Love Score
- Kuolema Tekee Taiteilijan
- Higher Than Hope
Das neue Werk zeigt gleich mit dem ersten Track, dass Nightwish sich ziemlich weiterentwickelt haben, indem sie reifer und vor allem härter klingen.
Stampfende Drums, die beeindruckende Riffs hinlegen, heben sich total von vorherigen Alben ab. Zudem hat man das typische, für Nightwish charakteristische Keyboard weggelassen (bzw. sehr sehr stark dezimiert), was in meinen Augen ein großer Schritt nach vorne bedeutet, da diese Keyboards mich nach einer Zeit immer genervt haben. Jetzt bestimmen knallharte Drums und Gitarren das Geschehen.
Nightwish wären aber nicht Nightwish, wenn man sich nicht auch klassischer Instrumente bedienen würde. Doch auch in diesem Punkt gibt es eine weitere große Weiterentwicklung: Auf diesem Album entfalten sich regelrecht gewaltige Orchestrationen, mit Pauken, energischen Streichern und plätschernden Klavierpassagen. Für die Aufnahmen holte man sich nämlich das London Session Orchestra ins Studio! Bei “Planet Hell” hat man gar den Eindruck es handle sich um die Filmmusik eines historischen Epos’!
Ein riesengroßer Pluspunkt ist aber auch die Abwechslung: So findet man auf “Nemo” eher ruhige Klaviertöne, auf “Dead Gardens“ fast gar keine Klassik-Instrumente, sondern eher furiosen Gesang und schnelle Choreinschläge, und bei “Ghost Love Score“ entfalten sich beeindruckend energische Chöre...
Beim eigentlichen Gesang gibt es auch neues zu berichten: Tarjas Stimme ertönt nicht mehr so operettenhaft hochgehoben, sondern ist bodenständiger und irgendwie metallischer geworden. Das gibt dem Album einen wunderbar persönlichen Charakter.
Des weiteren singt auch Bassist Marco Hietala vermehrt auf mehreren Songs. Er teilt sich dabei den Gesang mit Tarja und an mehreren Stellen singen sie sogar zusammen! Herrlich! So liefern sich die beiden bei “Romanticide” vor unheimlich harten Metal-Riffs einen furiosen und kraftstrotzenden Gesangsduell! Wow!
Bei “Wish I Had An Angel” dagegen ist Marcos Gesang das Ausschlaggebende Element, da er bei diesem richtig harten Metal-Neckbreaker den Refrain übernimmt. Anfangs glaubt man auch gar nicht, dass es sich bei diesem Song um Nightwish handelt, da nach einem einleitenden Gesang der Song so mächtig aus den Boxen knallt, dass man beim besten Willen überhaupt nicht an Nightwish denken kann. Erst wenn Tarjas Gesang einsetzt erfolgt der Wiedererkennungseffekt...
Ebenfalls etwas untypisch, aber unheimlich geil, ist “Creek Marry’s Blood” geworden: Dieser über 8 Minuten lange Songs definiert sich über Trommeln, Akustik-Gitarren, Flöten und indianischen Gesängen!
FAZIT:
Für mich das beste Nightwish-Album aller Zeiten! ONCE lässt die Konkurrenz meilenweit hinter sich zurück!
Harter Metal mit männlichen und weiblichen Vocals im Zusammenspiel mit klassischen Elementen. Zusammen mit wunderschönen, eingängigen Melodien wird “Once” zu einem Ohrwurm-Album schlechthin!
Ein Metal-Album der Extraklasse! Sowas darf zu Hause nicht fehlen!