Copenhagen Records
xx.xx.2009
Tracklist:
- D.T.A.P.
- 007 Is Also Gonna Die
- Police Bells And Church Sirens
- Sov For Satan Danmark
- Danmark Man Dark
- Gong Gong
- Det Her Sker Bare Ikk’
- Va Fangool!
- Descendants Of King Canute
- Focus On The Sound
- New Year’s Morning
- Hurra
Die dänische Band Nephew gründete sich bereits im Jahr 1996, der Durchbruch im Heimatland gelang ihnen jedoch erst 2004 mit dem Album USADSB, das sich für 4 Wochen auf Platz 1 der Albumcharts einnistete. Bei den MTV Europe Music Awards bekamen sie 2007 den Preis als beste dänische Gruppe (Best German Act war übrigens im selben Jahr Bushido…).
Die Band singt ihre Songs sowohl auf dänisch als auch auf englisch, für die Ohren zunächst etwas ungewohnt, aber interessant. Nephew bezeichnen ihre Musik als melodische Rockmusik, wobei noch erwähnt werden sollte, dass auch elektronische Parts wichtiges Stilmittel sind. Oft erinnert der Sound an Franz Ferdinand und andere Kandidaten des New Wave-angehauchten Brit-Pops.
Wer jetzt glaubt, Nephew seien in Deutschland gänzlich unbekannt, der irrt. Bereits in den Jahren 1999 und 2000 spielten sie zwei Konzerte im Bei Chez Heinz in Hannover sowie ebenfalls zwei in Hamburg. Im Jahr 2008 machte die Band auf sich aufmerksam, als sie „Allein Allein“ mit der Dresdener Band Polarkreis 18 neu auflegten, und damit nicht nur auf Platz 1 der dänischen Charts schossen, sondern sich auch 41 Wochen in den Top40 behaupten konnten. Nach einem Live-Album mit Mitschnitten ihres Auftritts beim Roskilde-Festivals von 2007, brachten die Dänen dieses Jahr ihr 5. Album DanmarkDenmark auf die Plattenteller, das auch direkt auf 1 ging und sich dort zwei Wochen halten konnte. Die erste Single-Auskopplung „007 Is Gonna Die“ wird seitdem in nordischen Gefilden im Radio rauf und runter gespielt und hat ebenfalls schon einige Wochen auf Platz 1 auf dem Buckel.
Dieser besagte Titel war es auch, der mich auf die Band aufmerksam werden ließ, weil er ziemlich hartnäckig im Ohr bleibt. Dramatischer Rhythmus mit eingängigem Gitarrenriff, dazu die immer leicht flehende und anklagende Stimme des Sängers Simon Kvamm und nicht zuletzt ein Refrain den man (da auf englisch…) schön mitbrummeln kann. Sollte es jemals zu Ende gehen mit James Bond: Dies ist der richtige Titelsong für den finalen Film!
Die neue Single-Auskopplung ist das ebenfalls ins Tanzbein gehende „Va Fangool!“, das frappierend an die oben bereits erwähnten Franz Ferdinand erinnert, was sich jedoch spätestens dann ändert, wenn statt englisch plötzlich dänisch gesunden wird. Ebenfalls ein treibender Song der zu Recht auch bereits die Charts des platten kleinen Landes erklimmt.
Schön melancholisch dank akustischer Gitarre und Pianoklängen wird es bei „Descendants of Kind Canute“. Dieser Song sticht gegen den ansonsten fast durchgängigen Electro-Wave-Einschlag etwas heraus, denn weiter geht es danach mit dem düsteren „New Year‘s Morning“, um das Album schließlich mit dem sarkastischen Titel „Hurra“ abzuschließen: „Hurra my blood is red, hurra my wine is old and yippie yeah my fuel unlead“… Ja, Dänen lügen nicht.
Insgesamt ein gelungenes Album mit abwechslungsreichem Sound zwischen Rock und Electro, mit Gitarren und Synthesizern, zwischen Wave und Bitpop, zwischen Frohsinn und Verderben, alles was dazugehört eben. Leider ist DanmarkDenmark bisher nicht in Deutschland veröffentlicht, dem geneigten Hörer sei aber das Album USADSB mit dem Anspieltip „A Wannabe Darth Vader“ ans Herz gelegt.