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My Chemical Romance: The Black Parade (2006)

My Chemical Romance: The Black Parade (2006)
My Chemical Romance: The Black Parade (2006)
Reprise (Warner)
20.10.2006
www.mychemicalromance.com

Tracklist:

  1. The End (Album Version)
  2. Dead! (Album Version)
  3. This Is How I Disappear
  4. The Sharpest Lives (Album Version)
  5. Welcome To The Black Parade (Album Version)
  6. I Don't Love You (Album Version)
  7. House Of Wolves (Album Version)
  8. Cancer (Album Version)
  9. Mama (Album Version)
  10. Sleep (Album Version)
  11. Teenagers (Album Version)
  12. Disenchanted (Album Version)
  13. Famous Last Words (Album Version)
  14. Blood (Hidden Track)

Vorhang auf und aufgepasst…

die Black Parade hält Einmarsch. Eine skurrile düstere Version einer Marschkapelle voller totenschädeliger Gestalten und allerlei Getier. Der rote Faden zieht sich in Form eines Infusionsschlauches durch die gesamte Szenerie und endet im Arm des Krebskandidaten. Zum Tode verurteilt.

Anfacher des gesamten Geschehens sind fünf junge Herren aus Newmark, auch unter dem Namen My Chemical Romance bekannt. In artiger Pose zieren sie die Rückseite des düsteren Albumcovers. Doch der Schein trügt. Ganz und gar nicht artig erscheint ihr neues Album „The Black Parade“.

Der Einstieg zwar ist noch ruhig, theatralisch und dramatisch. Wie ein Geschichtenerzähler, ein dunkler geschlagener Zirkusdirektor, der die Willkommensrede zu einer Show präsentiert, singt Gerard Way „The End“ bevor „Dead!“ nahtlos daraus hervorprescht. In guter alter MCR Manier geht der Song voran mit neckischen Ending Vocals. Gelungener Einstieg bei „The Sharpest Lives“… nein hier blieb nicht die CD hängen, das ist Absicht. Tolle Melodien, die absolut zum Mitsingen zwingen und mit einem hohen „Das-kenne-ich-doch-irgendwoher“ Faktor den Hörer dazu bringen es mehr als einmal zu hören.

Die nächste Überraschung wartet bei „The Black Parade“. Trommler wie bei einer Parade (ja das Thema zieht sich durch das gesamte Album, ich sags euch) und wieder massig Dramaturgie. Gerard singt all seine Komposition aus tiefstem Herzen und überzeugt in ganzer Länge. „I don´t love you“ – ein Titel der sicherlich viel Spekulationen bei den weiblichen Fans auslösen wird – ist eine wundervolle Ballade. Dann „Cancer“ auf Platz 8. Der Song, der Gerard seine schwarze Haarpracht kostete. Um sich besser in die Rolle des Krebskandidaten hinein versetzen zu können mussten die Haare ab. Der ursprünglich als Kahlschlag geplante Eingriff endete dann doch in einem platinblonden Kurzhaarschnitt… und sieht immer noch gut aus. Und es hat gewirkt, denn der Song bringt mit seinen 2:22 Minuten wirklich eine ordentliche Portion an Gefühlsdusel mit sich. Ja das ist gekauft!

Ein weiterer großer Clou gelang MCR mit „Mama“ für welches sie die Ikone Liza Minelli für einen Gastauftritt gewinnen konnten. Ein wenig Gypsy Punk a la Gogol Bordello gibt dem Song frischen Wind. Klingt anfangs wenig MCR, aber das ändert sich schnell. Liza Minelli übernimmt die Rolle der Mama, die zum Ende sehr überzeugend hysterisch kichert, lacht und schluchzt, dass die Gänsehaut des Hörers Körper hochkriecht.
Sein balladeskes Können stellt Gerard bei „Disenchanted“ unter Beweis. Ein Erfolg auf der ganzen Linie.

Okay und bevor ich mich jetzt hier weiter in schleimig klingenden aber ernst gemeinten Lobeshymnen verliere reiße ich den Stopp-Hebel. Nur noch ein paar „Famous Last Words“:

Das gesamte Album widmet sich weniger fröhlichen Themen wie Tod, Einsamkeit, Entfremdung und Müdigkeit. Das Erscheinungsbild der Band hat sich auch gewandelt. Haare ab und blond, Brille weg und Uniformen. My Chemical Romance erfinden sich neu, entwickeln sich weiter und bleiben sich selbst dennoch treu! Einsame klasse!

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