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Moonspell: The Antidote (2003)

Moonspell: The Antidote (2003)
Moonspell: The Antidote (2003)
Century Media
29.09.2003
www.moonspell.com

Tracklist:

  1. In And Above Men
  2. From Lowering Skies
  3. Everything Invaded
  4. The Southern Deathstyle
  5. Antitode
  6. Capricorn At Her Feet
  7. Lunar Still
  8. A Walk On The Darkness
  9. Crystal Gazing
  10. As We Eternally Sleep On It

Für mich haben Moonspell mit The Antitode ein wahres Meisterwerk erschaffen dass sich nicht hinter den Klassikern Wolfheart oder Irreligious zu verstecken braucht. Im Gegenteil The Antitode vereint die Stärken dieser Alben und transportiert diese ins neue Jahrtausend.

Der Opener In And Above Men hätte genausogut auf Wolfheart stehen können. Fernando setzt sämtliche Facetten seiner Stimme ein: er flüstert, singt und schreit wieder wie in alten Zeiten und es ist lange her dass Moonspell einen ähnlich harten Song geschrieben haben. In And Above Men geht direkt in From Lowering Skies über, wo der Drummer Mike sehr experimentierfreudig klingt. Das Schlagzeug kommt hier fast schon tribalmäßig rüber und der Song rockt ebenfalls mehr als das gesamte Material des Vorgängers Darkness And Hope. Die atmosphärischen Gitarrenparts enden in wahre Monsterriffs.

Es folgt Everything Invaded wo eben anscheinend die Meinungen auseinander gehen. Die einen nennen es langweiligen Durchschnitt ich nenne es ein wahres Meisterwerk, das The Antitode hervorragend präsentiert. Der Song beginnt ruhig, Fernando singt bzw. flüstert bevor der Refrain in wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Wieder ist der typische Schreigesang zu hören den manche auf den letzten Alben vermisst haben und Ricardo der Gitarrist liefert hier eine Glanzleistung ab. Trotz seiner fast 7minütigen Länge wo sich ruhige und brachiale Klänge abwechseln wirkt der Song nie langweilig.

Weiter gehts mit The Soutern Deathstyle und der Titel ist Programm. Wieder hat man es hier mit einen mächtigen Rocksong zu tun der Erinnerungen an alte Glanztaten aufkommen lässt.

Der Titelsong Antitode ist eher ruhig, steigert sich aber in einen dommigen Refrain den man nicht mehr aus den Ohren kriegt. Die ruhigen Akustikakkorde und Fernandos cleane Vocals sorgen für wahre Gänsehaut.

Capricorn At Her Feet ist ein eher ruhigerer Song der ein wenig an Sin / Pecado erinnert, trotzdem sind hier mehr Gitarren als auf diesen Album zu hören. Fernando überzeugt hier mit einen sehr einfühlsamen Gesang bzw. Flüstern. Einfach unglaublich was dieser Mann aus seiner Stimme herausholt.

Was dann mit Lunar Still folgt ist schwer in Worte zu fassen daher möchte ich an dieser Stelle eine Plattenkritik von www.vampster.com zitieren, geschrieben von deren Mitglied Claudia:

Lunar Still ist wahrscheinlich der dunkelste Track, den MOONSPELL je geschrieben haben. Der Song wurde laut Fernando von klassischer Horrorfiktion beeinflusst. Hier konfrontiert sich eine Person, die aus dem Fenster schaut, mit dem draußen aufkommenden Nebel. Musikalisch wurde diese Auseinandersetzung mit Fernandos flüsternden Vocals und Pedros hypnotischen Keyboard-Passagen umgesetzt, und beim Hören wird der undurchsichtige, langsam aufkommende Nebel fast schon sichtbar. Zur Mitte des Songs kulminiert dieses 'Duell’ in rauen Screams (´I look outside and it’s lunar still...’) und atmosphärischen Gitarren, alles weiterhin unterlegt mit den psychedelischen Synths. Ein Meisterwerk, das TIAMATs Wildhoney wie einen Ausflug ins Grüne erscheinen lässt.

Ich denke das spricht für sich. Ich kann dazu nur sagen: Licht aus und einen Song lauschen der jeden Vampirfilm - Soundtrack veredeln würde. Tiamats Wildhoney lässt hier wirklich grüßen, verblasst aber ein wenig verglichen mit Lunar Still!!!!

A Walk On The Darkness ist ein atmosphärischer Mid Tempo Track, wechselt zwischen ruhigen Keyboardklängen, eindringlichen Flüstergesang und Ricardos Gitarrenarbeit die den Song immer wieder voran treibt.

Bei Crystal Gazing gehts wieder etwas flotter voran und irgendwie erinnert mich der Song ein wenig an Opium abgesehen von Fernandos Gesang der hier im Gegensatz zu Opium sehr gefühlvoll und zurückhaltend singt. Soll aber keine Kritik sein, der Song ist absolut klasse und könnte live für viele bangende Köpfe sorgen. Zwischendurch wird das Tempo kurz gedrosselt, trotzdem ein sehr harter Song.

As We Eternally Sleep On It sogt für den atmosphärischen Schlusspunkt. Sicherlich der ruhigste Track des Albums, gefühlvolle Gitarren begleiten Fernandos eindringlichen Gesang bevor der Song mit geradezu unheimlich Keyboardklängen sein Ende findet.

Abschließend bleibt zu sagen dass The Antitode meiner Ansicht nach mehr denn je sämtliche Stärken von Moonspell vereint und wahrscheinlich das dunkelste Album ist das Moonspell je aufgenommen haben. Man geht hier doch ein wenig zurück in Richtung Wolfheart und Irreligious ohne diese Alben zu kopieren. Und Fernando holt einfach alles aus seiner Stimme heraus um dieses Album zu veredeln - von flüstern bis zu schreien ist hier alles vertreten. Ein absoluter Klassiker!!

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