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Moonspell: Alpha Noir – Omega White (2012)

Moonspell: Alpha Noir - Omega White (2012)
Moonspell: Alpha Noir - Omega White (2012)
Napalm Records
27.04.2012

"Alpha Noir" Track List:

  1. Axis Mundi
  2. Lickanthrope
  3. Versus
  4. Alpha Noir
  5. En Nome Do Medo
  6. Opera Carne
  7. Love Is Blasphemy
  8. Grand Stand
  9. Sine Missione

"Omega White" Track List:

  1. White Omega
  2. White Skies
  3. Fireseason
  4. New Tears Eve
  5. Herodisiac
  6. Incantatrix
  7. Sacrificial
  8. A Greater Darkness
Nach dem Release ihres 1996 erschienenen Doppelalbums "Irreligious" haben Moonspell bisher neben einigen Flops eher mittelmäßige, ganz passable Scheiben abgeliefert, die allerdings auf internationaler Ebene keine große Aufmerksamkeit erregten. Die ursprünglich im Death Metal angesiedelten Portugiesen haben in den vergangenen Jahren versucht, ihren eigenen Stil zu finden. Aber warum sich nur mit einer Richtung zufriedengeben, wenn man vielseitigeres Geschütz auffahren kann: Mit ihrem neuesten Werk "Alpha Noir/Omega White" legt die Band erneut einen Doppelpack vor, der sowohl härteres als auch melodischeres Material enthält.
Angelehnt an das Yin-Yang-Prinzip repräsentiert ”Alpha Noir” - wie könnte es bei diesem Titel auch anders sein - die dunklere, primitivere Seite der Medaille mit rauen Vocals und kraftvollen Dark Metal-Klängen. Auf "Omega White" hingegen lässt Frontman Fernando Ribeiro auch reine Stimme hören, während die Melodien überwiegend ruhig und atmosphärisch dahinplätschern. Einerseits eine prima Sache, denn auf diese Weise können Moonspell beweisen, dass ihr Repertoire umfangreich und nicht auf eine Stilrichtung festgelegt ist. Andererseits ein gewagter Akt, denn Fans des harten Metals werden sich mit "Omega White" wohl eher schwertun - wobei man mit letzterem ein Bonus-Album bekommt, das man sich nicht schließlich nicht unbedingt geben muss, wenn man nicht will. Wer dennoch reinhört, sollte dies auf keinen Fall nur einmal tun, und die CD dann zur Seite legen. "Omega White" braucht mehrere Anläufe um die Songs kennen- und schätzen zu lernen, denn in diesen Stücken steckt die tiefere Bedeutung, die dem mehr aufs Headbangen ausgerichtete "Alpha Noir" fehlt.
Mit "Alpha Noir/Omega White" ist es Moonspell gelungen, ihrem bereits zehnten Studioalbum die nötige Balance zu verleihen. Auf "Alpha Noir" geht's kräftig zur Sache, und wen interessieren schon die Songtexte wenn es einfach nur darum geht, sich mitreißen zu lassen. "Omega White" als musikalische Zugabe mit Tiefenwirkung schließt den Kreis.
Fünfzig Prozent Heavy Metal und fünfzig Prozent emotionaler Tiefgang - das Ergebnis ist 100 Prozent Moonspell, und genau deshalb nicht zu verachten.
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