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Metallica: Hardwired…To Self-Destruct (2016)

Metallica: Hardwired...To Self-Destruct (2016)
Metallica: Hardwired...To Self-Destruct (2016)
Thrash Metal
Blackened Recordings/Vertigo
18.11.2016
www.metallica.com

Tracklist:

  1. Hardwired
  2. Atlas, Rise!
  3. Now That We`re Dead
  4. Moth Into Flame
  5. Dream No More
  6. Halo On Fire
  7. Confusion
  8. ManUNkind
  9. Here Comes Revenge
  10. Am I Savage?
  11. Murder One
  12. Spit Out The Bone

Eigentlich braucht man über dieses Album gar nicht viel schreiben. Die meisten von euch haben den Doppeldecker (oder die Dreifach-CD-Version mit Live- und Cover-Tracks und einer Studioversion von "Lords Of Summer") bereits zu Hause im Regal stehen weil ihr es liebt oder hasst es und wollt es wieder bei Ebay und Co. verscherbeln. Jeder hat seine Meinung dazu bereits kundgetan (wenn ich bedenke das die Scheibe in 57 Ländern auf Platz 1, 75 Ländern in den Top 3 und in 105 Ländern in den Top 5 gelandet ist, könnte man wirklich meinen, das JEDER weltweit ein Exemplar besitzt oder bereits besessen hat…), egal ob sachlich konstruktiv oder mit unlogischer Argumentation.

Warum solltet ihr, werte Leserinnen, euch also dieses Review überhaupt durchlesen? Aus zwei Gründen:

  1. Mir ist beim Lesen von vielen Kritiken zu „Hardwired…To Self-Destruct“ stark aufgefallen, wie viele Rezensenten den Vorgänger „Death Magnetic“ im Nachhinein schlecht gemacht, teils als das schlechteste Album von Metallica bezeichnen (bitte, was???), weil die Gäule mit ihnen durchgingen und zu viele Vorschlusslorbeeren verteilten, da es kein Reinfall wie einst „St. Anger“ war. Ergo: Es fehlte scheinbar eine objektive Neutralität zu „Death Magnetic“ und somit (vielleicht) auch zu dem jetzigen Album. Viele hoffen auf ein Werk in der Thrash Metal-Manier, wie es bei den ersten drei Alben der Fall war. Man könnte meinen, es würde die Welt untergehen, wenn Metallica nicht nochmal so eine Scheibe komponieren würden. Aber seien wir mal ehrlich: das wird nie wieder passieren, dass sie genau diesen Sound und Mentalität an den Tag legen. Diese Zeiten sind definitiv vorbei. Die-Hard-Fans bzw. Altfans der damaligen Zeit sollten die Scheuklappen vielleicht mal ablegen und über das Jahr 1989 hinausblicken. Dann könnte man auch die Klasse von „Death Magnetic“ für sich entdecken. Erst kürzlich habe ich ihn mir wieder die CD angehört und finde sie selbst nach acht (!) Jahren seit Veröffentlichung immer noch hervorragend (naja, bis auf den übersteuerten Sound…). Woran liegt das, dass sie mir gefällt? Das führt uns somit zum zweiten Grund:
  2. Ich bin nun mal KEIN (typischer) Metallica Fan. Klar, ich höre ich die Jungs aus San Francisco schon gerne, aber ich brülle nicht bei jeder Gelegenheit deren Bandname mit purer Euphorie in die Welt hinaus, wenn ich einen Song von ihnen höre. Und seit dem ich die Band-Dokumentation „Some Kind Of Monster“ sah, wirkten sie geldgeil und unsympathisch auf mich. Erst im Laufe der Jahre konnte ich mit der Band wieder warm werden und deren Schaffen auf neutraler Ebene beurteilen.

Kann ich somit die neue Langrille objektiv bewerten? Ich für meinen Teil, finde ja. Ich will auch gleich vorweg sagen das zwar „Hardwired...To Self-Destruct“ gut geworden ist, aber gegen „Death Magnetic“ abfällt. Soundtechnisch hat man zwar eines besser gemacht, auch wenn der markante, etwas zu sehr in den Vordergrund gemischte Drumsound teilweise stört, aber neben den beknackten Cover haben sich einige „uninspirierte“ Songs eingeschlichen. "Dream No More", "Confusion", "Am I Savage?", "ManUNkind" oder "Murder One" (trotz der Lemmy-Hommage und dem dazugehörigen sehr coolen Video), klingen entweder zu zäh, unausgereift, konfus oder notgedrungen. Wechselhaft könnte man "Here Comes Revenge" bezeichnen, den einmal gefällt der Song und ein andermal wieder eher nicht. Eine Doppel-CD hätte wirklich nicht sein müssen (kam aber nur zu Stande, weil die Band dachte, das gesamte Songmaterial käme auf weit mehr als 80 Minuten Spieldauer, daher entschied man sich auf zwei CDs es zu verteilen. Hätte man vielleicht mal vorher überprüfen sollen…). Hätte man die genannten Songs lieber weggelassen und den Rest als komplettes Album präsentiert, wäre das Ergebnis flüssiger, griffiger und zufriedenstellender  ausgefallen. Denn Tracks wie "Halo On Fire", "Atlas, Rise!", "Hardwired", "Spit Out The Bone" oder "Moth Into Flame" zeigen eindrucksstark, dass Metallica, trotz Überschreitung der Ü50-Grenze, noch lange nicht zum alten Eisen gehören und noch frisch und hungrig klingen. Genau das, will man doch von ihnen hören. Oder etwa nicht?

Trotz einigen Kritiken an „Hardwired…To Self-Destruct“ zeigt es immer noch genügend Qualität um den vielen Newcomerbands zu zeigen wie man es richtig macht und schickt sie zum Nachsitzen. Die Lehrer haben gesprochen: vier Sterne!

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