Monkey
18.01.2008
www.mephisto-system.com
Tracklist:
- Anywhere and Nowhere
- The Number I get
- Follow Myself
- Try to be Like You
- Anybody Cares
- Impossible Things
- Blank Faced
- It Seems
- Serious
- All For Nothing
- Self Deleting
- D.B.F.S.
- You
Mephistosystem, dieser Name passt sehr gut zu der Schweizer-Band, die hier ihr Debütalbum präsentiert. Denn was zur Hölle haben Mephisto und System miteinander zu tun? Schwierige Frage mit einfacher Antwort: Überhaupt gar nichts! Gleichzeitig stellt sich auf diese Weise auch das musikalische Prinzip der Band dar. Man nehme zwei Musikstiele und kombiniere diese zu einem neuen, dabei heraus kommen zum Beispiel Wortschöpfungen wie: „Industrialrock“.
Die Band selbst erklärt ihren Namen dagegen auf sehr viel kunstgerechtere Weise wie folgt:
„…nicht nur den Namen von Fausts Gegenspieler, sondern auch sein nihilistisches Prinzip haben Mephistosystem übernommen. Zerfall und Untergang setzen immer auch Energien frei - und diese Energien treiben Mephistosystem unermüdlich an. Mit teuflischer Lust zerstören sie ihr selbst erschaffenes Sounduniversum immer und immer wieder - und schaffen in und mit diesem Prozess etwas ganz anderes, ganz neues. Das Wesen von Mephistosystem ist durch und durch paradox: Sie sind der Virus im System und zugleich ein Virus mit System.“
Von wegen nihilistisches Prinzip: „Groß auch ohne große Worte!“
Die Band versteht durchaus einen wilden Mix aus Elektroklängen und Alternative-Rock zu erzeugen. Das Intro der Platte „Anywhere and Nowhere” beginnt mit düsteren Sounds, Trommeln und steigert sich in einen nervigen Summton hinein. An diesem Punkt ist zumindest mein Nervensystem mit Mephistosystem fertig! Aber soviel sei verraten, bis zum nächsten Track spulen lohnt sich! Die Songs weisen eindeutige Parallelen zu The Prodigy und Marilyn Manson auf. Deutlich ausgeprägte Prodigy-Elemente finden sich in „The Number I get“ wohingegen die Marilyn Manson Note ihre Blütezeit in D.B.F.S. (Dirty Bitch and Famous Star) zeigt. In diesem Song ist die Mischung aus ruhigen Parts und schnelleren Passagen durchaus gelungen. Auch Elemente einer anderen Band die ihre Musik ebenfalls als Industrialrock bezeichnet treten deutlich hervor. Die Rede ist natürlich von Nine Inch Nails! Da hat man sich scheinbar ein wenig mehr abgeschaut als nur das Design des Bandlogos.
Songs wie „Impossible Things“ bergen schöne Elektromomente und klasse Drums. in schöner Elektrosound der sich wirklich nicht zu verstecken braucht findet sich im „hidden“ Track. Für Liebhaber der oben genanten Bands ist auf dieser CD definitiv das ein oder andere willkommene Stück zu finden. Die nette Idee des Virus mit System ist leider noch verbesserungswürdig, denn der rote Faden zieht sich nur als markante Gesangstimme durch die einzelnen Stücke. Der Rest erscheint eher systemlos zusammengeschustert. Potential und Ideen finden noch nicht in allen Songs eine würdige Umsetzung. Also warten wir darauf, dass die Band ihren eigenen Anforderungen gerecht wird und uns ein wahrhaft infektiöses Folgealbum präsentiert.
Empfehlenswert von dieser Scheibe sind „The Number I get”, „Blank Faced“ und „D.B.F.S.“