Black Bard
16.11.2007
Tracklist:
- Dead Shelf
- Fail While I Try
- What Am I Doin´Here
- I Still Ask Why
- You Smell Like After
- Remembrance
- The Lunatic I Bear
- God Nowhere
- High Five
- There Are Days
- My Wave
- Dust
Der „Mely-Haufen“ sind fünf junge Herren aus dem Kärntner Drautal, die seit 1999 zusammen Musik machen. Diesseits der Alpen bisher leider wenig in Erscheinung getreten, veröffentlichen die Österreicher mit „Leave And Enter Empty Rooms“ breits ihr drittes Album. Insgesamt neun neue Stücke plus drei noch einmal neu eingespielte Tracks mit einer Gesamtspielzeit von über 60 Minuten warten darauf, sich vom Hörer erobern zu lassen. Eine Entdeckungsreise in mehreren Durchläufen:
1.Durchgang – Wie soll ich diese Band nur charakterisieren? Die Gothic Metal-Schublade, in der sie sich laut eigener Aussage auf ihrer Homepage recht wohlfühlen, passt definitiv nicht, da sie viel zu eng für die facettenreichen Klänge gesteckt ist. Hartes Riffing trifft auf fragile Melodien, dezente, modern-spacige Keyboardsounds treffen auf klassische Rockmusikstrukturen.
2.Durchgang – Es herrscht ein wenig Verwirrung. Zwischenzeitlich stellt sich das „Blind Guardian“-Gefühl ein, da hier drei verschiedene Sänger auszumachen sind. Wer ist denn nun der Hauptsänger? Nichtsdestotrotz beherrschen alle Vokalakrobaten ihre Parts. Besonders bei den melancholischen Teilen läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter, da die Texte leidenschaftlich intoniert werden.
3.Durchgang – Jede Menge Details materialisieren sich langsam, beispielsweise finden sich viele interessant arrangierte Schlagzeugparts, die zwischen dem Hauptrhythmus versteckt sind. Außerdem werden die Songs immer eingängiger, man ertappt sich beim Mitsummen.
4.Durchgang – Der Funke springt endgültig über. Oder eben nicht. Spätestens jetzt entscheidet sich, ob man Mely als „zu weich“ abtut oder sich von den oft traurigen und sanften, dann wieder vor Kraft strotzenden Melodien verzaubern lässt.
Ab Durchgang fünf haben die Österreicher das Gehör komplett erobert. „Leave And Enter Empty Rooms“ lässt einen nun nicht mehr los und der CD-Player wird auf Dauerrotation gestellt!
Schlussendlich bleibt eigentlich nur festzustellen, dass Mely wirklich in der Lage sind, den Hörer in ihren Bann zu ziehen, sofern dieser sich auf gefühlvolle Musik jenseits gängiger Klischees einlassen kann. Der Geduldige wird mit jedem Durchlauf neue Nuancen entdecken, während der Easy-Listener die Scheibe wohl eher im CD-Regal einstauben lassen wird.