Start CD / DVD Reviews Mantar: The Modern Art Of Setting Ablaze (2018)

Mantar: The Modern Art Of Setting Ablaze (2018)

Mantar: The Modern Art Of Setting Ablaze (2018)
Mantar: The Modern Art Of Setting Ablaze (2018)
Extreme Metal
Nuclear Blast
24.08.2018
www.mantarband.com

Tracklist:

  1. The Knowing
  2. Age Of The Absurd
  3. Seek + Forget
  4. Taurus
  5. Midgard Serpent (Seasons Of Failure)
  6. Dynasty Of Nails
  7. Eternal Return
  8. Obey The Obscene
  9. Anti Eternia
  10. The Formation Of Night
  11. Teeth Of The Sea
  12. The Funeral

Eine sehr bekannte Branchenregel besagt, dass das dritte Album einer Band ein wegweisendes Werk ist, denn das so genannte „Make it or break it“-Album, kann, soll und wird über den weiteren Karriereverlauf (mit)entscheiden. Doch in Bezug auf Mantar ist das irrelevant. Genau genommen ist das den beiden Bremern scheißegal, denn es gibt für sie keinen Masterplan, keine konkreten Ziele die man mit der Band verfolgen möchte und sie machen das auch nur, weil sie Spaß daran haben sich künstlerisch in musikalischer Art und Weise zu verwirklichen. Mantar werden nur solange existieren bis alles gesagt wurde und es wird nichts künstlich am Leben erhalten.

Und genau diese Einstellung hört man dem neuen Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ zu jeder verdammten Sekunde an. Ich nehme es gleich vorweg: wer einen weiteren (Underground)Szenehit á la „Era Borealis“ (vom Vorgänger „Ode To The Flame“) erwartet hat, der wird nicht fündig werden. Diese Tatsache ist sowohl ein Segen, als ein Fluch. Selbstverständlich wäre ein weiterer Hit für Mantar hilfreich gewesen noch mehr Aufmerksamkeit zu erzielen, doch brauchen sie den wirklich? Ich selbst war stark überrascht wie viele Mantar-Bandshirts ích in letzter Zeit auf den verschiedensten Festivals sah. Die Schlussfolgerung daraus: Mantar haben schon viele Leute erreicht und werden ihren Weg gehen, auch ohne einen weiteren Hit.

Hört man sich „The Modern Art Of Setting Ablaze“ an, würde man feststellen, dass ein „Hit“ hier auch nicht reinpassen würde. Dieser fiese Hass-Bastard aus Punk und Death Metal benötigt keine Ohrwürmer. Das die Black Metal-Wurzeln auch nur noch rudimentär vorhanden sind stört auch nicht weiter. Sänger Hanno Klänhardt klingt angepisster denn je, geht mit seinem Companion Erinc Sakarya, an den Drums, „Back-to-the-Roots“ in rohere und ungeschliffene Zeiten und die beiden servieren erneut einen richtig schönen Batzen aus Hass, Wut und Aggression. Durch die sehr gute Produktion der Platte, die sehr klar klingt und viel Raum zur Entfaltung der energiegeladenen Emotionen lässt, kommen die Tracks kompakt und direkt an. Muss man da explizit nochmal erwähnen, dass man erneut OHNE Bassisten alles eingespielt hat…?

Noch ein kurzer Hinweis zu dem Cover: Bevor hier irgendwelche Shitstorms, Hasstriaden oder Boykottierungsaufrufe laut werden, weil man das Fassadenrelief „ Der Lichtbringer“ von Bernhard Hoetger abgebildet hat, der während des dritten Reichs eine Zeit lang Mitglied der NSDAP war und mit diesem Werk versucht hat ihnen zu gefallen, doch seit dem Nürnberger Reichstag als entartet galt und aus der Partei ausgeschlossen wurde, sollte sich die Hintergründe und die klare Stellungnahme der Band, warum man sich für dieses Bild entschieden hatte, auf ihrer Facebookseite den Post vom 12.06.2018 genau durchlesen, verstehen und dann die Klappe halten, denn damit ist alles gesagt, geklärt und getan. Noch Fragen?

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