Folk, Pop
Not On Label
28.01.2017
EP
www.maitamusic.com
Tracklist:
1. Kinder Than Most
2. Geography
3. To Tired To Love You
4. Burned Out Has Been
5. Waterbearer
Es ist nicht einfach etwas über Maita zu erfahren, denn nur wenig ist über die Sängerin im Netz zu finden. Sie stammt aus Portland/Oregon, mag Burritos, zu ihren Lieblingstädten zählt Kyoto und wenn sie sich zwischen Boots und Sneakers entscheiden müsste, dann würde sie ganz klar die Boots wählen. Na bitte.
Eingespielt wurden die fünf Eigenkompositionen der Debüt-EP von Maria Maita-Keppeler (Vocals, Acoustic Guitar) mit einigen von Portlands besten Musikern, wie Dave Depper (Bass), Skip Von Kuske (Cello), Will Haas (Mandolin), Tucker Jackson (Pedal Steel) und Matthew Berger (Drums, Percussion). Produziert wurde das Werk von Matthew Zeltzer (Electric Guitar) und abgemischt von John Askew.
Schon nach den ersten Klängen des Kammer-Folkmusik-Stücks „Kinder Than Most“, zieht die Vokalistin einen mit ihrer zarten und etwas zerbrechlich anmutenden Stimme in ihren Bann. Die melancholische Cellomelodie von Skip Von Kuske umspielt sie gekonnt mit ihrem melodischen Gesang, den sie raffiniert wie ein Instrument einsetzt.
Maita beschreibt sich selbst als
quälend scheu. Das kann man auch
in ihren Songs direkt fühlen.
Die Songs – aus dem schmalen Grenzbereich von Folk und Indie – handeln vom wunderbaren Wirbel des Lebens. Die lyrischen Texte richten sich vor allem an die Liebenden und an die Suchenden auf ihrem Weg, andere Menschen besser zu verstehen und eine tiefe Empathie für diese zu empfinden.
„Geography“ startet mit hypnotischem Fingerpicking auf der akustischen Gitarre und mutet erstmal wie ein Kinderlied an. Die schlichte Instrumentierung gepaart mit der unschuldigen Stimme der jungen Künstlerin erzeugt aber eine reizvolle, ganz eigene Stimmung. Man fühlt sich geborgen und beschützt.
Bei „Too Tired To Love You“ wird uns ein kerniges Western-Thema auf der E-Gitarre geboten. Die Stimmung ist relaxed, wie an einem schwülen Abend im August. Tucker Jackson steuert dazu eine brilliante Steelguitar-Figur bei. Das Ganze erinnert an „The American West“, Matthew Zeltzer’s Projekt, welches Maita seit 2016 mit Gesang und Violinenspiel bereichert.
„Burned Out Has Been“ hingegen kommt fröhlich und luftig wie ein Frühlingsmorgen daher. Mit einem unbeschwerten Schlagzeugspiel, geheimnisvoll anschwellenden Cellotönen und einem Kracher von Ohrwurmrefrain, dem man sich kaum entziehen kann, sorgt der Track spontan für gute Laune.
Maita gewährt uns bereitwillig Zutritt
zu ihrem Herzen und lässt uns
tief in ihr inneres Universum blicken.
Mit „Waterbearer“ bekommt die EP einen würdigen Abschluss. Das vielleicht stärkste Stück der EP ist dem Hüter des Wassers, also dem Sternbild Wassermann gewidmet. Übrigens hält sich die Sonne vom 16.02. bis zum 12.03. eines jeden Jahres im Sternzeichen Wassermann auf und just zu dieser Zeit, nämlich von 17.02. bis 16.03. 2018 zieht „Maita & The American West“ für 15 Konzerte durch die deutschen Lande – Astrologie kennt eben keine Zufälle.
John Askew und Matthew Zeltzer schafften es die präzisen Bassläufe, die gefühlvolle Percussion, die subtilen Gitarrenparts und die unaufdringlichen Streicherparts in ein Arrangement zu packen, welches spartanisch und gleichzeitig luxuriös klingt. Die exzellente Aufnahmetechnik vermittelt dem Hörer die Illusion, dass alles nur ein paar Schritte von einem entfernt stattfindet.
Ich wüsste nicht was man verbessern könnte – ausser vielleicht die Spielzeit der EP zu verlängern. Denn nach den viel zu schnell vergangenen 21 Minuten, will man auf keinen Fall dass alles schon vorbei ist. Man möchte mehr von dieser Formation hören, sich einfach zurücklehnen und geniessen!