Lord Of The Lost: Empyrean (2016) Book Cover Lord Of The Lost: Empyrean (2016)
Out of Line
29.07.2016
www.lordofthelost.de

Tracklist:

CD 1: „Empyrean"

  1. Miss Machine
  2. Drag Me To Hell
  3. The Love Of God
  4. Raining Stars
  5. In Silence
  6. Black Oxide (feat. Scarlet Dorn)
  7. Interstellar Wars
  8. Doomsday Disco
  9. Death Penalty
  10. No Gods, No War
  11. The Interplay Of Life And Death
  12. Utopya
  13. Where Is All The Love

CD 2: „The Final Chapter Of Mankind“

  1. Adonai
  2. Lament For The Condemned
  3. Now We Are The Aliens
  4. Lost In Oblivion
  5. Traveller's Wounds
  6. Wishing On A Scar

Nun ist es endlich da, viele haben drauf gewartet, spekuliert, was es wird und natürlich die Reste der Fingernägel abgekaut. Immer in der Hoffnung, das der Postbote das ersehnte Päckchen von Out of Line dabei hat. Wer es heute noch nicht hat, kann nun auch getrost bei Amazon und Co die Soundsnippets hören, bis man endlich erlöst wird.

Das warten hat sich sicher gelohnt, würde ich sagen. Gleichwohl muss man sagen, dass Lord Of The Lost oder kurz auch liebevoll LOTL genannt, erwachsen geworden sind. Zum einen ist die Zeit der Spielereien vorbei und zum anderen zeugt ein solches Konzeptalbum für ein ausgereiftes Musikverständnis mit viel Erfahrung! Trotzdem und das gab daher eben auch die Punktabzüge, ist es bei einem Konzeptalbum nicht immer nur die Musik, die im Vordergrund steht, sondern eben auch einfach die Verbindung der Songs / der Story zueinander. Da muss man wohl oder übel auch mal auf ein schwächeren Song zurück greifen, um die Story am leben zu halten.

Dabei liest sich schon der Beipackzettel Zitat:

Mit „Empyrean“ haben Lord Of The Lost ein dystopisches Future-Metal-Epos geschaffen. Das Konzeptalbum entführt den Hörer mit einem furiosen Mix aus Gothic Metal, Glam, Electro, Prog und Industrial auf eine fesselnde Science-Fiction-Odyssee.

Sie versuchen allen Klieschees zu entkommen und sich jeder Schublade zu entziehen. Das gelingt aber nur bedingt. Denn das ist etwas, das doch irgendwie jede echte kreative Band versucht und trotzdem nur schwer dort hinaus findet.

Musikalisch ist indes sicher der Versuch einen Spagat zu vollziehen, der einem evtl. auch die „Eier“ zerreist. Schließlich will man seine Fans nicht enttäuschen, aber auch nicht auf der Stelle stehen bleiben. So bleibt Herr Harms seinem Gesang sehr treu, alles gut soweit. Auch sind die anderen vier „Hamburger“ jeder für sich sehr gut an seinem Instrument. Zusammen aber fehlt manchmal eben eine Spur „Ausflippen“. Zusammen ist es zu eingespielt und der Spur folgend. Keine echte Überraschung. Chris Harms gibt den Ton vor und in diesem Falle hat sich der weitere Produzent von der Band Formalin (Electro aus Berlin) bezahlt gemacht. Er bringt mehr Electro in das ein bisschen festgefahrene Konzept der LOTL! Das macht sich, so finde ich besonders in dem Track „Raining Stars“ bemerkbar. Wenn der Gesang raus ist, bekommt man kaum mehr einen Bezug zu den „alten“ LOTL, was ohne wohl kaum möglich gewesen wäre. Gleichwohl ist der Wunderkerzen/Feuerzeug/Schmusesong „In Silence“ in der Form so auf wohl jedem Album der Band zu finden.

Die Zusatz-CD fängt mit einem „episch“ klingenden Instrumental-Song von achteinhalb Minuten an und geht dann in ein „Lament For The Condemned“ über. Schöne Songkombination! So in der Form nicht das erst mal gehört, aber auch hier nicht langweilig umgesetzt. Schon daher wohl lohnt es sich auch mal den zweiten Silberling in den CD Player zu schieben/respektive ein bisschen weiter zu skippen. Und man wird nicht nur von „Adonai“ sondern auch mit „Traveller's Wounds“ belohnt. Sicher ein totaler MISCHMASCH aus verschiedensten Elementen, die man erst mal sortiert bekommen muss. Aber das ist in der Umsetzung so gut gelungen, das es sich lohnt da nicht nur zwei drei mal drüber zu hören! Soviel Sound- und Klanggewalt muss man auch als Hörer erst mal fast sechs Minuten sortiert bekommen.

Fazit:
Eine menge Spaß und wie so oft ein paar Karteileichen, die mittelprächtiges Füllmaterial abgeben.

Anspieltipps:

  • The Love Of God
  • Where Is All The Love
  • Adonai
  • Traveller's Wounds
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.