Letzte Instanz: Ewig (2012) Book Cover Letzte Instanz: Ewig (2012)
Drakkar
31.08.2012

Tracklist:

01. Aeternitas
02. Ewig
03. Nur für uns
04. Blind (feat. Eisblume)
05. Regenbogen
06. Wieder einmal Rot
07. Tausendschön
08. Schwarzer Sand
09. Et in Arcadia Ego
10. Von Anfang an
11. Wo das Meer...
12. Schuld
13. Unterwegs
14. Sing!
15. Mein Kind

 

Man kann sagen was man will, die Letzte Instanz ist und bleibt auch in ihrem Album zum 15. Bestehen der Band nicht langweilig. Das letzte Album der Ewig-Triologie ist so erfolgreich angekommen, dass die Sieben sich sogar zu einer zweiten Ewig-Tour hinreißen ließen. Und damit es nicht einfach nur ein Replay des ersten Teils ist, findet das ganze nur in Städten / Orten statt, die man entweder lange oder noch nie bespielt hat.

Was das Ganze mit diesem Album zutun hat? Nun letztlich, denke ich, spielt genau der Erfolg dieser Scheibe auch die Grundlage für die großartige Tour. Freilich ist nicht alles Gold was glänzt und so besitzt auch diese Scheibe ihre Schwächen. Über diese werden aber viele Fans geflissentlich hinwegsehen und manch Song kommt live auch viel besser rüber, als es eben auf einer einzigen CD möglich ist. Dafür sind z.B. die elektronischen Spielereien, wie am Ende bei „Tausendschön“ auf der CD einfach besser gelungen und ohne Kreischen im Ohre zu hören. Indes waren die Letzte Instanz immer irgendwie ein Wanderer zwischen den musikalischen Grenzen.

Ein Mix aus Goth/Dark-Rock mit mittelalterlichem Gewand und manchmal sogar romantischem Deutschpop. Einzug die Texte sind und bleiben immer auch ein Indiz für ihren Platz in der Szene. Schon allein die düsteren Texte und mitunter stark in die Metalrichtung ausgeprägten Soundgewitter wie in „Et In Arcadia Ego“ machen richtig Spaß und zeigen warum wir sie nicht missen wollen. Doch die Balladen „Von Anfang An“  oder „Blind“ mit Eisblume im Duett wollen bei mir einfach nicht ankommen. Sie wirken für mich als Füllstoff für den allerwelts Radiofunk. Allein dazu da sich einem breiterem Publikum zu öffnen. Sich auf einem Konzert mit Feuerzeug und Wunderkerze schunkelnd in unwirkliche Fantasien zu begeben.

In Gänze jedoch finde ich die Scheibe sehr gut abgemischt und vor allem machen viele Songs richtig Spaß und machen, wie schon oben erwähnt, live besonders viel Spaß. „Sing“ gehört da ganz bestimmt dazu. Ein abgestimmter Text auf einer Klangwelle von harten Riffs und einem Rhythmus der genau dazu einlädt worüber eben gesungen wird! Obwohl man sicher Singen UND Tanzen möchte. Zu meinem Glück ist das mitunter leierig klingende „Mein Kind“ auch nicht der letzte Song. Auf der Limited Edition befinden sich noch zwei Songs, die ein schöneres Ende zum Ausklang bilden und damit doch wieder dazu einladen die Scheibe von vorn zu hören.

Besonders finde ich „Der Wind“ insofern bemerkenswert, als das er trotz der vermeitlich kurzen Dauer von etwas über vier Min eine Steigerung findet, die sich fast brachial entlädt und dazu doch noch zu einem sanften Abgang führt. Die letzten beiden Songs des Bonusmaterials gegen zwei andere getauscht oder einfach die gefälliger klingenden Songs weggelassen und ich hätte sicher ein bis zwei mehr Punkte gegeben.

Anspieltipps:

  • Ewig
  • Nur Für Uns
  • Et In Arcadia Ego
  • Sing

 

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.