Lacuna Coil: Shallow Life (2009) Book Cover Lacuna Coil: Shallow Life (2009)
Century Media
17.04.2009
www.lacunacoil.it

Tracklist:

  1. Survive
  2. I Won't Tell You
  3. Not Enough
  4. I'm Not Afraid
  5. I Like It
  6. Underdog
  7. The Pain
  8. Spellbound
  9. Wide Awake
  10. The Maze
  11. Unchained
  12. Shallow Life

 

Die italienische Band Lacuna Coil bringt im April weltweit ihr bereits im letzten September eingespieltes Studioalbum "Shallow Life" heraus. Das Erscheinungsdatum für Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Benelux ist der 17. April; andere europäische Länder sowie die USA ziehen ab dem 20.4.2009 nach.

"Shallow Life" wurde zusammen mit Produzent Don Gilmore (Linkin Park, Duran Duran, Pearl Jam) in den kalifornischen NRG Studios aufgenommen. Als Vorgeschmack auf das kommende Album veröffentlichte die Band am 24. Februar dieses Jahres den Track "Spellbound" auf ihrer offiziellen MySpace Seite. Die Platte ist das erste Lacuna Coil-Album, dem ein festes Konzept zugrunde liegt. Alle 12 Songs drehen sich um das Thema Oberflächlichkeit und die daraus resultierende Abgestumpftheit und Gleichgültigkeit in der heutigen Gesellschaft. Wer in das gesamte Album erst hineinhören möchte, hat seit dem 8. April auf der offiziellen Lacuna Coil MySpace Seite dazu die Gelegenheit.

Frontfrau Cristina Scabbia beschreibt das neue Album als eine gelungene Mischung aus neuen, modernen Elementen gepaart mit dem gewohnten, für die Band typischen Musikstil – insgesamt rockiger und überzeugender als zuvor. Und scheint damit nicht zuviel versprochen zu haben, zumindest was den Einstiegstrack "Survive" angeht. Die packende, etwas gespenstische Melodie erinnert an alte Gruselfilme und die schweren Riffs bilden einen wunderbaren Kontrast zum Stimmduett Ferro/Scabbia. Leider flaut die gleich zu Anfang aufgebaute Stimmung schon bei "I Won't Tell You" ab und kommt auch während der restlichen zehn Nummern nicht mehr so richtig auf. Es wäre schön gewesen, wenn sich das Konzept nicht nur inhaltlich in den Lyrics, sondern auch musikalisch wie ein roter Faden durch das Album gezogen hätte.

Lacuna Coil machen mit "Shallow Life" dort weiter, wo sie vor drei Jahren mit "Karmacode" aufgehört haben. Rockig, poppig im Evanescence-Stil kommt das Album daher; vom ehemaligen goth-metal Image ist nicht mehr viel zu merken. Wer es heavy mag sucht größtenteils vergeblich nach krachenden Gitarren und harten Riffs. Neben dem Einstiegstrack lässt einzig und allein "I'm Not Afraid" aufhorchen, und man stellt sich die Frage, ob dieser Song nicht die bessere Wahl für eine Single-Auskopplung gewesen wäre als das vergleichsweise eher flach und eintönig anmutende "Spellbound".

Zu poppig und merklich auf Radio Airplay ausgerichtet scheint das Album kommerziell und überproduziert. Weniger wäre hier mehr gewesen, und nicht immer sind neu eingeschlagene Wege die besseren. Bis auf wenige Ausnahmen spiegeln die Tracks musikalisch das wieder, was sie inhaltlich kritisieren. Für goth-pop Fans ein gelungenes Album. Für alle anderen eine CD, die keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Iris Kessin
Aikansa kutakin. "Alles zu seiner Zeit" sagt ein finnisches Sprichwort. Iris ist unser Schläfer bzw. unser Dornröschen, eine äußerst wache Rose in Finnland. Irgendwann wird sie uns mit ihren fotografischen Arbeiten bombardieren, erblühen, ordentlich stechen. Codename: Helsinki. Raja se on raittiudellakin.