Kreator: Gods Of Violence Book Cover Kreator: Gods Of Violence
Thrash Metal
Nuclear Blast
27.01.2017
www.kreator-terrorzone.de

Tracklist:

  1. Apocalypticon
  2. World War Now
  3. Satan Is Real
  4. Totalitarian Terror
  5. Gods Of Violence
  6. Army Of Storms
  7. Hail To The Hordes
  8. Lion With The Eagle Wings
  9. Fallen Brother
  10. Side By Side
  11. Death Becomes My Light

Rund fünf Jahre hat es gedauert bis wir den „Phantom Antichrist“ Nachfolger in den Händen halten konnten. Das Warten hat sich (auch diesmal) wieder gelohnt! „Gods Of Violence“ ist der erwartete Nackenbrecher geworden.

Es ist beeindruckend, dass Kreator bei ihrem mittlerweile 14. (!) Studioalbum es schaffen, zum fünften Mal in Folge ein Album (seit „Violent Revolution“ von 2001) einzutüten, mit dem sie erneut ein verdammt hohes musikalisches Niveau erreichen, ohne dass sich wirkliche Filler, kreative Langeweile oder Soundwiederholungen einschleichen. Stattdessen schafft man es mit Produzent Jens Borgen soundtechnisch voluminöser und auch „fester“ zu klingen, als auf den Vorgänger (den er auch produzierte) und die Essener schaffen (quasi nebenbei) NOCH brutaler und NOCH melodiöser zu klingen. Dennoch bleibt alles in perfekter Balance, genügend Raum für die Songs, sodass sich die Energie komplett frei entfalten kann. Eben diese, ähm, „melodiöse Brutalität“ macht den Reiz dieser Scheibe aus.

Allein das mit orchestralen Arrangements versehene Intro "Apocalypticon", bei dem Mille und Co. von den Italienern Fleshgod Apocalypse unterstützt werden, hebt die Spannung in die Höhe, ehe man mit dem pfeilschnellen Smasher "World War Now" ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeprügelt wird. Der Midtempostampfer "Satan Is Real" ist die Überleitung zum Thrasher "Totalitarian Terror", ehe das mit einem Akustikintro, samt orientalischen Melodieeinstreuungen, alles wegfetzende "Gods Of Violence" einsetzt, dass mit seiner eingängigen „We Shall Kill!“-Zeile zum Live-Hit avancieren wird. Kreator haben ihr Pulver aber noch längst nicht verschossen: "Hail To Hordes" (mit einem Gastbeitrag von Boris Pfeiffer von In Extremo), "Fallen Brother" (mit Gastsänger Dagobert und zum Teil deutschen Textzeilen", "Army Of Storms", das simplere "Side By Side" und das episch angehauchte "Death Becomes My Light" sind Songs aller erster Sahne. Man bewegt sich stets auf (Welt)Klasse-Niveau.

Es gibt im Leben nur wenige Konstanten. Kreator sind aber eine Konstante im deutschen (Thrash) Metal, auf die man sich Verlassen kann. Wer es schafft, nach experimentelleren (aber nicht schlechten!) Scheiben Mitte/Ende der Neunziger, ein Meisterwerk (ja, ihr lest richtig!) nach dem anderen zu veröffentlichen, verdient nicht nur die Krone im deutschen und europäischen „Thrash Metal-Wettbewerb“, sondern spielt auch weltweit sehr weit vorne mit. Top 3? Definitiv! Über den Begriff „Big Four“ kann man dann nur müde lächeln…

Das Jahr 2017 ist noch recht jung, aber eines steht schon mal fest: Die Messlatte ist bereits jetzt (verdammt hoch) angelegt, denn an „Gods Of Violence“ kommt man so schnell nicht vorbei (wenn überhaupt…). Ein Album dass man sich kaufen muss. Oder um es kurz zu sagen: Essentiell.

Vorheriger ArtikelReview: AnnenMayKantereit – Länger bleiben, tanzen, l(i)eben (14.02.2017, Hannover)
Nächster ArtikelReview: Powerwolf, Epica, Beyond The Black – Die Metal-Messe in der Hauptstadt (25.01.2017, Berlin)
Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.