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Katatonia: Dethroned & Uncrowned (2013)

Katatonia: Dethroned & Uncrowned (2013)
Katatonia: Dethroned & Uncrowned (2013)
K Scope (Edel)
13.09.2013

Tracklist:

  1. The Parting
  2. The One You Are Looking For Is Not Here
  3. Hypnone
  4. The Racing Heart
  5. Buildings
  6. Leech
  7. Ambitions
  8. Undo You
  9. Lethean
  10. First Prayer
  11. Dead Letters

Katatonia sind schon so lange im Geschäft, dass es für die jahrzehntelang eingefleischte Fanbase offensichtlich nicht mehr ausreicht, in mehr oder weniger unregelmäßigen Abständen neue Alben abzuliefern, und auf Tour zu gehen. Während junge, frische Nachwuchsbands oft ihr noch begrenztes Repertoire mit Coversongs anderer, bekannter Bands aufmotzen, stellt sich die Frage, was alte Hasen an dieser Stelle tun können. Was liegt da näher, als sich einfach selbst zu covern?

Die Idee selbst ist alt wie Methusalem, aber das Ergebnis ist immer abhängig davon, was man selbst individuell draus macht. Demzufolge muss das Resultat nicht unbedingt schlecht sein, auch wenn sicherlich der eine oder andere Fan der Band der Sache mit einer berechtigten Portion Skepsis begegnet sein mag.

Gesponsert wurde das Projekt mit Hilfe einer über die Online-Plattform Pledge Music organisierten Spendenkampagne. Als Grundlage für die Aktion wählten Katatonia ihr neuntes, 2012 erschienenes Studioalbum "Dead End Kings" aus. Eine weise Entscheidung? Einerseits wurde besagte Scheibe nämlich vielerseits hochgelobt. Was theoretisch eine gute Voraussetzung für den Erfolg der ungekrönten und entthronten Version bilden könnte. Andererseits stellt sich die Frage, ob ein ohnehin schon nicht unerfolgreiches Album ein neues Makeup nötig hat.

Nach Aussagen der Band, soll mit "Dethroned And Uncrowned" eine Rückkehr in die düstere, emotionale Welt von "Dead End Kings" versucht werden. Allerdings komplett ohne jegliche Metal-Elemente. Auf diese Weise hofft man, den einzelnen Songs - ähnlich eines guten Weines - Raum zum Atmen zu geben, und neue, bisher noch nicht entdeckte Facetten an die Oberfläche zu holen. Das klingt zunächst einmal vielversprechend.

Interessanterweise sind gerade die vormals stärksten Tracks "Dead Letter", "The Parting" und "Buildings" auf dem neuen Album kaum wiederzuerkennen. Man könnte meinen, man hätte es hier mit ganz neuen Songs zu tun. Auch "Hypnone" und "Lethean" entpuppen sich als weitaus bessere Versionen als auf dem Vorgängeralbum. Wobei mir persönlich schon ein bisschen der Metal-Einfluss fehlt. Es ist einfach schwierig, beide Alben miteinander zu vergleichen, da zwar der Inhalt derselbe ist, aber der Ansatz ein ganz anderer. So wie es auch bei Demos der Fall ist, an denen später noch geschliffen wird, obwohl auch die Rohfassungen für sich sprechen, haben die Songs in beiden Varianten durchaus ihre Daseinsberechtigung. Was für den jeden einzelnen individuell besser funktioniert, ist darüber hinaus auch tagesformabhängig. Interessant ist allemal herauszufinden, wie ein und dieselbe Nummer ein ganz anderes Gesicht haben kann, auch wenn die inhaltliche Botschaft auf dasselbe hinausläuft.

Man könnte fast sagen, dass "Dethroned And Uncrowned" und "Dead End Kings" wie das aus der chinesischen Philosophie bekannte Yin-Yang-Konzept miteinander harmonieren. Ersteres ist die nächtliche, langsame, weichere, tröstliche Yin-Seite, die dem härteren, schnelleren, soliden Yang-Vorgänger nicht nur gegenübersteht, sondern diesen perfekt ergänzt.

Spannend es wird jetzt zu sehen, auf welcher Schiene Katatonia nun letztendlich weiterfahren werden. Denn die ehemaligen Death/Doom-Metaller beschreiten auf den ruhigeren Pfaden ein neues Territorium, in dem sie aber offensichtlich genauso heimisch sind.

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