Jonne Aaron: Risteyksessa (2015) Book Cover Jonne Aaron: Risteyksessa (2015)
Rock, Pop
Warner Music Finland
31.10.2014

Tracklist:

  1. Yksin
  2. Ota Mut
  3. Kirosanoja
  4. Risteyksessä
  5. Ei Tää Rakkautta Oo
  6. Aika Vie Sut Pois (feat. Tiina Puska)
  7. Korennonlento
  8. Käsi Joka Sydäntä Ruokkii
  9. Parempi Yksin
  10. Kaipaan Sua
  11. Kaunis Kuolee Pois

 

Als "Negative"-Fan war ich natürlich neugierig auf das Solo Album des Frontmanns Jonne Aaron. Bei "Risteyksessä" (heißt übersetzt "An der Kreuzung", wenn mich nicht alles täuscht.), handelt es sich um sein Zweites. Das Schöne an Solo Projekten ist, man kann an der Vielfalt des Künstlers teilhaben. Auch hier sieht oder besser hört man eine etwas andere Seite von Jonne. Die erst ungewohnt poppigen Klänge passen allerdings wunderbar zu seiner grandiosen Stimme. Im Handumdrehen fand ich gefallen an dem äußerst melodischen Softrock.

Ich wurde sanft gewarnt, ich solle nicht zu viel erwarten, da es sich eher um finnischen Schlager handle. Zugegeben, ich habe keine Ahnung, wie finnischer Schlager klingt. Sollte dem so sein, finde ich es klasse, solange Aaron es singt. 😉

Einige Tracks erinnern mich enorm an "Negative". Auch ich hoffe, dass es bald mehr von diesem hervorragenden Band Projekt zu hören gibt. Mit dem Einstieg in das zweite Solo Album kann man sich allerdings prima trösten. "Yksin" gehört unter anderem zu den Titeln, die verdammt nahe am "Negative"-Sound kitzeln. Dann wären da noch "Kirosanoja" und "Risteyksessä". Das flottere "Parempi Yksin" lässt mich ebenso dezent, aber doch, in den guten alten Zeiten schwelgen.

Wer es romantischer mag, dem werden die sanften Klänge von "Kaunis Kuolee Pois", "Kaipaan Sua" und "Aika Vie Sut Pois" besonders zusagen. Letzteres im Duett mit Tiina Puska gesungen.

Meiner Meinung nach verdienen die restlichen Songs ebenfalls immense Aufmerksamkeit. "Ota Mut" zum Beispiel startet klangvoll mit Trommeln und rhythmischem Singsang, der sich im Laufe der 4:17-Spielzeit öfter wiederholt. Unterstützt durch akustisches und elektronisches Gitarrenspiel. Ein bisschen musste ich dabei an alte 80er-Titel denken, wie "Wild Boys" oder "Beds Are Burning", auch wenn eher wenige Elemente darin ähnlich klingen.

Ein Vergleich zur ersten Solo Veröffentlichung lässt sich meiner Meinung nach kaum anstellen. Auf mich wirkt "Onnen Vuodet" (2013) verspielter und schwermütiger zugleich. Es klingt traditioneller. Völlig anders. Dieses Album würde ich in die Kategorie Schlager oder so schieben. Die Unterschiede zwischen den beiden Alben finde ich spannend. Bereits hier erkennt man das gewaltige Potenzial, das mich für weitere Veröffentlichungen mit Neugier erfüllt.

Mit "Risteyksessä" findet Jonne Aaron hoffentlich ebenso einen Weg in die Herzen seiner Fans. Bei mir hinterlässt der facettenreiche Sänger jedenfalls absolut positive Eindrücke. Typische finnische Melancholie vermischt mit rockigen Einschlägen, die in meinen Ohren wohlwollend erklingen. Obgleich so mancher Track für diejenigen eine Überraschung sein mag, die sich über den Künstler stets am Laufenden halten.

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.

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Tina
Tina, von Anfang an ein olfaktorischer Gewinn für die Redaktion, teilt sich derzeit ein Etagenbett mit Demi Moore in der "Cirque Lodge" – Smile Emoticon. Da das Duracellhäschen - voll auf Ritalin – nach einem Braking Bad Marathon ein eigenes Parfum aus Schokolade destilliert, einen Wolfshund dressiert und uns die Fassade mit Songtexten von HIM bis Katatonia vollkritzelte hat, gönnt sie ihrer blühenden Fantasie jetzt etwas „Rehab“. Natürlich rein privat! Wie genau sie Ihre Texte aus der Zwangsjacke an der GQ vorbeischmuggelt, wollen wir gar nicht so genau wissen. Wir schützen unsere Quellen.