Joe Bonamassa: Blues Of Desperation (2016) Book Cover Joe Bonamassa: Blues Of Desperation (2016)
Blues
Mascot Records
25.03.2016
www.jbonamassa.com

Tracklist:

  1. This Train
  2. Mountain Climbing
  3. Drive
  4. No Good Place For The Lonely
  5. Blues Of Desperation
  6. The Valley Runs Flow
  7. You Left Me Nothin` But The Bill And The Blues
  8. Distant Lonesome Train
  9. How Deep This River Runs
  10. Livin´ Easy
  11. What I´ve Know For A Very Long Time

Blues ist im Normalfall nicht meine Baustelle. Wenn Bands Blueselemente in ihren Songs einbauen, stört mich das nicht, eher im Gegenteil. Es sorgt für Abwechslung und/oder wertet Songs auf. Aber reine Blues Alben lassen mich eher kalt. Kommt aber ein neues Joe Bonamassa heraus, werde ich hellhörig. Und das nicht nur aufgrund der einstigen Mitwirkung bei Black Country Communion.

Herr Bonamassa schafft den Spagat ein Genre so frisch und modern klingen zu lassen und dabei einprägsame Songs zu schreiben (ich verwende bewusst die Bezeichnung „Hits“ nicht, da er nicht darauf aus ist Radiohits zu schreiben und sich davon auch nicht abhängig machen will), dass er es selbst bei einem Metalhead wie mir schafft, sich für dieses Genre bzw. seine Musik zu interessieren.

Das Vorgängeralbum „Driving Towards The Daylight“ war schon gut (allein der Titeltrack: Traumhaft!) aber mit „Blues Of Desperation“ setzt er einen drauf. Jeder der elf Tracks lässt einen gespannt zuhören, obwohl er durch die verschiedene Genrefahrwässer fährt. Glaubt ihr nicht? Allein der Opener `This Train` setzt schon ein Ausrufezeichen: Dieses Lied klingt wie ein Zug (!). Mit ordentlich Dampf in den Kesseln setzt er sich in Bewegung, gleitet mit einen „Takatak“-Rhythmus von Schlagzeug und Gitarre auf den Stahlschienen, das Klavier im Hintergrund gibt dem ganzen mehr Drive und das Solo und die weiblichen Backingvocals geben mit einen „Whoop Whoop“ Sound ein klasse Hupsignal. Das muss man erst mal hinkriegen!

Mit `Mountain Climbing` folgt dann ein weiteres Highlight. Ein verdammt cooler Rocker der einfach nur Spaß macht. Aber man kann auch anders: `Drive` ist ein an Santana erinnernder Song, der sich hervorragend eignet nachts über einsame Straßen fahren, `No Good Place For The Lonely` merkt man den Schmerz an, den er ausdrücken soll, gefolgt vom düsteren Titeltrack, der Ballade `The Valley Runs Low` und mit `Livin´ Easy hat er sogar noch eine jazzige Bar-Nummer am Start, die klingt als wäre sie in der 1930er in Chicago aufgenommen worden. Klasse! `Distant Lonesome Train` ist der einzige Song der noch mal härtetechnisch an `This Train` und `Mountain Climbing` heranreicht. Der Rest ist Blues as it best.

Es braucht sich kein Metalhead schämen einen Blues Rocker wie Joe Bonamassa in seinem Regal stehen zu haben. Gerade mit diesem Album sollte der Zugang zu ihm ein einfacher sein, da es auch das bisher eingängigste Werk ist.

Lange habe ich überlegt, wie viele Sterne ich diesen Album geben soll, denn zum einen fände ich die neue Langrille noch stärker, wenn der allgemeine Härtegrad höher wäre, so wie eben bei `This Train´, `Mountain Climbing´ und `Distant Lonesome Train`. Aber zum anderen muss man sagen, dass allein das, was man geboten bekommt mehr erfüllt als viele andere (Blues)Alben. Nämlich exzellente Musik. Ergo: fünf volle Sterne!

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.