Century Media
09.07.2010
Tracklist:
- Gunshow
- Just Drive
- The Promise
- Standing Alone
- A Star-Crossed Wasteland
- Blazin'
- The Road
- Iron Army
- The Last Cowboy
- World In Flames
Nach zwei Vorgängeralben die wie gegensätzlich wie Katz und Maus waren stellte sich bei In This Moment die Frage, für welche Richtung sie sich bei ihrem dritten Werk „A Star-Crossed Wasteland“ entscheiden würden. Die Antwort lag so nahe, dass man sich beim Hören des Albums an die Stirn schlägt: natürlich geht’s genau ab durch die Mitte!
Ob dies aus logischer Schlussfolgerung des vergangenen Feedbacks oder aus persönlicher Selbstfindung geschah ist ungewiss, doch es steht fest dass In This Moment mit ihrem neuen Mittelweg genau das richtige getan haben. Wo sie bei ihrem ersten Werk „Beautiful Tragedy“ zu hart und zusehr am Metalcore orientiert waren, das hatten sie bei ihrer zweiten Scheibe „The Dream“ vollkommen vernachlässigt. Nun stehen Marias fauchend-kreischende Metalcore-Einlagen, sowie ihre Gesangeskünste in perfekter Mischung im Vordergrund (bei einigen Songs sogar wunderbar mit männlichem Background vereint).
In This Moment legen auf Platz 1 gleich mit einem richtigen Brecher los. „Gunshow“ wartet mit einer massiven Gitarrenwand auf, die sich zeitweilen mit Doublebass und schweren Bassläufen abwechselt. Und wer bei den ersten Klängen von dem darauf folgenden „Just Drive“ denkt es würde soft angehen, der wird sogleich eines besseren belehrt. Frontfrau Maria kreischt sich die Seele aus dem Leib. Lediglich zum Refrain gleitet sie in cleanen Gesang über, der ihr ebenso gut steht. Die halbe Ballade kommt dafür bei „The Promise“ – Melodien und Gesangsspuren die nicht das Rad neu erfinden, doch wohlig klingen, besonders durch die männlichen Gesangsparts eine gewisse Komplexität erreicht.
„Standing Alone“ erscheint gesanglich etwas langatmig, doch die Schlagzeug-Gitarren-Gewitter zwischendurch geben dem Song zumindest ein wenig Pepp. Die eher weinerliche Jammer-Ballade „A Star-Crossed Wasteland“ hätte um 4:31 Minuten gekürzt werden können. Nach einem wenig erwähnenswerten „Blazin‘“ lässt „The Road“ mit spannenden Vocals und erneut männlichem Beistand aufhorchen, die zu „Iron Army“ noch weiter perfektioniert werden. Der Song besteht aus einem Wechsel aus melodiösen und harten Gesangsparts, geht in einen fast epischen anmutenden instrumentalen Zwischenteil über und endet in einem Schrei-Kontest zwischen Männlein und Weiblein.
Die letzten beiden Stücke des Albums erbleichen im Licht der meisten vergangenen Songs dann doch. Vor allem die Abschiedsballade „World In Flames“ erzeugt eine Gänsehaut die eher vor Grauen denn vor Freunde herrührt.
Wer sich also schon immer von In This Moment angezogen fühlte, jedoch immer das Gefühl hatte es fehle etwas oder es sei etwas zuviel, der sollte sich „A Star-Crossed Wasteland“ zu Gemüte führen. Zwar gibt es stellenweise nach wie vor Längen und Songs die mehr Ausfeilung benötigen, doch wendet sich das Album mehr denn je an eine breitere Masse . Hier wurde für mehr Abwechslung als auch für Fortschritt gesorgt. Eine Arbeit die ihren Lohn verdient hat!