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In The Woods…: Pure (2016)

In The Woods: Pure (2016)
In The Woods...: Pure (2016)
Black Metal
Debemur Morti
16.09.2016
www.facebook.com/inthewoodsomnio

Tracklist:

  1. Pure
  2. Blue Oceans Rise (Like A War)
  3. Devil´s At The Door
  4. The Recalcitrant Protagonist
  5. The Cave Of Dreams
  6. Cult Of Shining Stars
  7. Towards The Black Surreal
  8. Transmission KRS
  9. This Dark Dream
  10. Mystery Of The Constellations

Zugegeben, die Bezeichnung “Black Metal” ist für „Pure“ nicht ganz zutreffend. Denn In The Woods… waren einst Vorreiter des heutigen „Cascadian Black Metal“. Für diejenigen, die mit diesem Begriff nichts anfangen können, sei gesagt, dass sich der „Cascadian Black Metal“ vom herkömmlichen Black Metal dahingehend unterscheidet, das keine permanenten Geschwindigkeitsrekorde im Blastbeats-Spielen aufgestellt und nicht (teils sinnlos) ins Mikro reingekeift wird. Nein, hier steht mehr Klargesang, Akustikgitarren mit folklorischem Touch und Black Metal Sound im Vordergrund. Auch typische „God Is Dead – Satan Rise!“- Lobhuldigungen stehen nicht auf den Tagesplan, sondern man behandelt mehr eine spirituelle, zu Mutter Natur verbundene Thematik, Öko-Ideologien und Natursehnsucht. Ironischerweise wurde der Begriff „Cascadian Black Metal“ erst Mitte der 00er Jahre in US-Staat Washington (dort sind die „Cascadian Mountains“) definiert, als Bands wie Wolves In The Throne Room, Echta oder später Alda sich dort gründeten und u.a. In The Woods… als Inspiration und Einfluss nannten.

Bleiben wir aber bei den Norwegern In The Woods…: Acht Jahre und drei Alben lang, waren die Jungs aktiv, bevor man im Jahre 2000 einen Schlussstrich zog. Seit 2014 ist man aber wieder gemeinsam unterwegs (mit ein paar Besetzungswechsel u.a. am Gesang) und nun serviert man uns das neue Album „Pure“. Doch ganz so „Pure“ wie damals sind In The Woods… auch nicht mehr, denn man geht einen Schritt nach vorne. Die Wurzeln sind zwar noch klar erkennbar, aber man begibt sich hier in eine avantgardistischere Richtung, kombiniert mit Synthesizerteppichen, leichter Doom-Schwere und minimalen futuristischen Prog-Elementen. Es liest sich, als wäre der Sound überladen, aber nein, im Gegenteil! Es klingt ausgewogen, flüssig, aber auch intensiv! Man sollte sich „Pure“ am Stück anhören, denn erst dann entfaltet es seine wahre Kraft. Anspieltipps wären deplatziert.

Wer ein wenig „Wurzelkunde“ bei In The Woods… betreiben möchte, dem empfehle ich das 1995er Album „Heart Of The Ages“. Hört man sich danach „Pure“ an, werdet ihr einen klaren Unterscheid heraushören. Das neue Album wird vielleicht nicht zu einem Klassiker dieser Band, aber man kann mit Fug und Recht sagen, dass es beileibe kein schlechtes geworden ist. Anchecken sollte man es definitiv, wer sich bei diesem Soundmix beheimatet fühlt. Tolle Scheibe!

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