Melodic Death Metal
Nuclear Blast
10.02.2023
www.inflames.com
Tracklist:
- The Beginning Of All Things That Will End
- State Of Slow Decay
- Meet Your Maker
- Bleeding Out
- Foregone Pt. 1
- Foregone Pt. 2
- Pure Light Of Mind
- The Great Deceiver
- In The Dark
- A Dialogue In B Flat Minor
- Cynosure
- End Of Transmission
Was wurde im Vorfeld über dieses Album bereits diskutiert, weil aufgrund der vorab ausgekoppelten Singles, der Härtegrad noch mal hörbar angezogen wurde. Viele meinten, dass The Halo Effect (neu formierte Gruppe, komplett bestehend aus ehemaligen In Flames-Mitgliedern, die die damalige musikalische 90er Melodic Death-Phase der Band zocken) Einfluss genommen und dies Auswirkungen auf „Foregone“ gehabt hätte. Auch wenn Björn Gelotte und Anders Fridén behaupten, niemals einen Song von The Halo Effect gehört zu haben, muss jeder sich selbst ein eigenes Bild von „Foregone“ machen, ob dies wirklich zutreffe.
Aber schieben wir mal die Mutmaßungen auf Seite und konzentrieren uns auf „Foregone“: Es ist schon längst keine Neuigkeit mehr, dass die Schweden im Laufe der Jahre moderner und softer wurden, was viele Altfans gar nicht gefiel (mich mit eingeschlossen). So war „Battles“ (2016) der erste Schritt Richtung „Back-To-The-Roots“, wobei der „moderne“ Part nicht ad acta gelegt war. Der Nachfolger („I, The Mask“, 2019) war ein kleiner Rückschritt bzw. „Durchhänger“, aber man hoffte stets, dass In Flames sich an die einstigen (musikalisch) glorreichen Zeiten orientieren würden. „Foregone“ ist zumindest näher dran wie schon lange nicht mehr. Dies wird, nach dem Akkustik-Intro von „The Beginning Of All Things That Will End“, mit dem nach vorne peitschenden „State Of Slow Decay“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dass dies keine einmalige Sache war, zeigt der Hit der Platte „Meet Your Maker“ und die ebenfalls harten „The Great Deceiver“ und „Foregone Pt. 1“. Die restlichen Songs haben selbstverständlich auch einen gewissen Härtegrad, aber eher einen moderneren Anstrich (vor allem der Refrain bei „End Of Transmission“) erhalten, wovon besonders die „ruhigeren“ Tracks wie „Pure Light Of Mind“ und „Foregone Pt. 2“ besonders herausstechen, da sie mit mehr Tiefe agieren, im Gegensatz zu den ebenfalls guten Midtempo-Riffer „In The Dark“, „Cyrosure“ oder „A Dialogue In B Flat Minor“.
Ich fühle mich bei „Foregone“ im großen und ganzen zwar versöhnlich gestimmt und habe die Scheibe auch öfters gehört, als ich zuerst vermutet hätte hören zu wollen. Aber auch wenn die Qualität stimmt und In Flames wieder mehr „Wiederhaken“ in den neuen Stücken zur Geltung bringen konnten, „krankt“ es nach wie vor noch an einer Sache: Hits. „Meet Your Maker“ ist zwar ein richtig gutes Beispiel, aber in der Summe fehlen nach wie vor die Granaten, die diese Band einst so groß gemacht hat. „Foregone“ ist ein gutes Album, dass sich wirklich zeigen lassen kann, aber ohne zukünftige Hits, werden auch die Nachfolgealben keinen Klassikerstatus erhalten und die Rufe nach der „guten alten Zeit“ bleiben weiterhin bestehen…