Mittelalter- Rock
Vertigo Berlin (Universal Music)
02.12.2016
www.inextremo.de
Tracklist:
- Prolog
- Quid Pro Quo
- Feuertaufe
- Zigeunerskat
- Störtebeker
- Gaukler
- Unsichtbar
- Sängerkrieg
- Lieb Vaterland, magst ruhig sein
- Roter Stern
- Spielmannsfluch
- Sternhagelvoll
- Schwarzer Rabe
- Moonshiner
- Himmel & Hölle
- Belladonna
- Pikse Palve
In Extremo gehören zu Recht zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Bands der letzten Jahre. Mit ihrem aktuellen Album „Quid pro Quo“ stürmten die Berliner Spielleute die Charts und legen nun mit dem Live-Mitschnitt der gleichnamigen Tour nach.
Mit unglaublicher Spielfreude und satten Klängen begeistern In Extremo seit Menschengedenken die BesucherInnnen ihrer Konzerte. Einige Highlights der vergangen musikalischen Reise durch Deutschland finden sich auf diesem Album. Bereits der Einstieg könnte als Best-of der Bandgeschichte verstanden werden. Mit der „Feuertaufe“ geben die Herren gleich zu Beginn Vollgas. Man spürt die Begeisterung mit der diese Vollblutmusiker ihre Auftritte absolvieren. Die Fans gehen von der ersten Sekunde ab und lassen keinen Zweifel an der Ausnahmestellung dieser Band. „Zigeunerskat“ läutet dann auch sofort die zweite Runde der Party ein. Ein schneller Track, der insbesondere wegen seines Refrains geliebt wird. Aber nicht nur bekannte Tracks werden vergöttert und so hört man überrascht zu, wenn der Chor des Auditoriums das neue Stück „Störtebeker“ aus voller Brust mitschmettert. Keine Frage, ein In Extremo-Konzert ist immer ein ganz besonderes Erlebnis.
„Das Segel schwarz und hart am Wind“, diese Textzeile gibt dem Piraten-Lifestyle einen besonderen lyrischen Ausdruck, mit dem sich wohl jeder FreibeuterIn identifizieren kann. Ruhige Töne und die damit wohl verdiente Mitsing-Pause wird mit „Gaukler“ und „Unsichtbar“ serviert. Ihre Gesellschaftskritik brachten In Extremo nicht immer nur Beifall ein. Trotzdem ließen sich die Berliner nicht ihren Mund verbieten und schrieben stets Tracks, die auch aktuelle Themen in ein mittelalterliches Gewand kleidete. Ob nun „Sängerkrieg“, der das friedliche Zusammenleben anpreist oder der neue Song „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“, der den wachsenden Nationalismus in Europa eindrucksvoll thematisiert, man spürt einfach, dass diese Band ihre Botschaften verbreiten will. Mit den legendären Worten „Es regnet Blut“ fing damals der große Durchbruch an.
Der „Spielmannsfluch“ ist bis dato der bekannteste In Extremo-Song und wird immer noch exzessiv abgefeiert wird. Bei so viel guter Laune guter Laune fließen natürlich auch die alkoholischen Getränke von alleine. Dieser Zustand bekommt mit „Sternhagelvoll“ die passende musikalische Untermalung. Auch hier kann die Band auf ihre UnterstützerInnnen zählen und man hört einen satten Chor, der auf der CD besonders eindrucksvoll daherkommt. Beeindruckend ist die lange Playlist, hier man versucht sämtliche Fanwünsche zu erfüllen. Und ein Track dürfte dabei ganz oben auf der Wunschliste gestanden haben. Die Hymne für alle Hexen „Belladonna“ ist live nicht mehr wegzudenken. Man spürt die unglaubliche Energie, mit der hier Fans und Band noch einmal Vollgas geben, ehe das mittelalterliche Stück „Pikse Palve“ den Abend würdevoll beendet.