Start CD / DVD Reviews IamX: Kingdom Of Welcome Addiction (2009)

IamX: Kingdom Of Welcome Addiction (2009)

IamX: Kingdom Of Welcome Addiction (2009)
IamX: Kingdom Of Welcome Addiction (2009)
Nineteen95
15.05.2009
www.iamx.eu

Tracklist:

  1. Nature of Inviting
  2. Kingdom of Welcome Addiction
  3. Tear Garden
  4. My Secret Friend(featuring Imogen Heap)
  5. An I for an I
  6. I Am Terrified
  7. Think of England
  8. The Stupid, The Proud
  9. You Can Be Happy
  10. The Great Shipwreck of Life
  11. Running

Wenn ein gestandener Musiker sich mit ein paar Musikern umgibt und derart oft den Namen seiner Truppe ändert, dann wundert es keinen, das man bei jedem Album oder Namen auch ein komplett neues Konzept erwartet. Derer Zweifel seien angebracht. Chris Corner ist einer der es schon geschafft hat die Musikwelt in Staunen zu versetzen. Doch das jetzt noch aktuelle Soloalbum, das immerhin nach drei Jahren erschienen ist hat echte Höhen und Tiefen. Dabei ist der Start absolut traumhaft.

„Nature Of Inviting“ und auch der Titelsong „Kingdom Of Welcome Addiction” kommen sofort an, gehen ins Ohr und bleiben im Kopf hängen. Spätestens jedoch wenn man bei „An I For An I" angekommen ist, ist es vorbei. Der Song selbst kommt mit schlagkräftigen Beats und einem eher ungewohnten Rhythmus daher. Dabei kommt Chris aber mit seinem Gesang so ins Schwimmen, das der Song komplett verkommt. Wenn dann auch noch die schrägen Gitarren einsteigen ist es vollends vorbei. Skip! Danach wird’s dann wieder hörbarer. Obwohl der Spannungsbogen erst mal gebrochen ist. Hämmernde Beats und typische Britpop-Gitarren gibt es dann auch erst wieder wirklich bei „Think Of England“, einem schnelleren Song der auch mal eine Zeit lang als kostenloser Download zur Verfügung stand.

„God is Dead“, so lautet der erste Satz des fast balladenartig vorgetragenen nächsten Songs. Der ist aber wiederum echt schön. Leichte Klavieranschläge und mit absoluter Leichtigkeit angeschlagene Töne der Jahrmarktsmusik. Man möchte Träumen, fühlt sich fast wie in einem Kettenkarussell… möchte nur noch den Wind dabei in den Haaren spüren. Danach geht’s dann wieder zurück zu den eigentlich vorherrschenden Klängen. Nicht wirklich toll, aber nicht weiter tragisch.

Die Echten Höhepunkte sind vorbei. Echter Hörspaß kommt nicht mehr so wirklich auf. Was nicht weiter tragisch ist. Aber es stört den Gesamteindruck schon sehr. Das Ganze begründet natürlich nicht, warum Chris sich die Schminke von Kiss ins Gesicht geschmiert hat und bei Livegigs es auf der Bühne aussieht, als wäre es kleiner einfach besser. Vielleicht war das auch die Maßgabe an sich selbst. Minimalismus. Dann wäre aber das Klassenziel verfehlt. Dafür ist das Album zu vielseitig und imposant. Trotzdem hätte ein wenig mehr dazu gehört als nur seine immer wieder eingängige aber mit unter weinerliche Stimme. Spannend wird es bestimmt, wenn Chris mit Live-Formation sich im Oktober  auf Tour begibt und dabei auch einige Auftritte in Deutschland geplant sind. Live macht da Album jedenfalls mehr Freude.

Anspieltipps: „Kingdom Of Welcome Addiction”, “Nature Of Inviting”, “The Stupid, The Proud”

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